KOMMENTAR: Fondsboutiquen und ETFs – die perfekte Symbiose von aktivem und passivem Management?

„Aktive Manager – kein Erfolg bei hohen Kosten!“, so der Geschäftsführer eines Versorgungswerks im Rheinland. Wenn ich mit institutionellen Investoren in Deutschland spreche, so nehme ich einiges an Enttäuschung war.

Die Ergebnisse vieler aktiver Fondsmanager bei Aktien- und Rentenfonds haben enttäuscht. Sei es als Publikums- oder als Spezialfonds – das aktive Fondsmanagement steht auf der „Watch-List“. Nicht umsonst erhalten die Anbieter von Exchange Traded Funds (ETFs) erhebliche Mittelzuflüsse von Institutionellen. Klare Kostenstruktur, hohe Flexibilität und einfache Index-Konzepte überzeugen  auch im Rentenbereich. Viele Management-Anbieter von passiven Mandaten spüren diesen positiven Trend.

Kann ein aktiver Manager den Index schlagen?  Neben den großen Fondshäusern hat sich mittlerweile eine Landschaft von kleinen, unabhängigen Managern herauskristallisiert. Diese sogenannten Fondsboutiquen arbeiten oft  in speziellen Segmenten wie High Yield, Wandelanleihen und Corporates. Für viele instititutionelle Investoren und Consultants lohnt sich die Beschäftigung mit diesen konzerunabhängigen Spezialisten.

In Ergänzung zu guten Managern von großen Häusern oder passiven Anteilen in der Asset Allocation erbringen diese Unabhängigen einen Mehrwert. Schwachpunkt dieser „Kleinen“ ist oft der fehlende Bekanntheitsgrad. Für den Core-Satellite-Ansatz eignen sich hochspezialisierte Fondsmanager, die Alpha produzieren in Kombination mit ETFs bzw. passiven Spezialfondsmandat zur Abdeckung von breiteren Rentenmärkten. Fondsboutiquen sind natürlich aber auch nicht prinzipiell besser als große, etablierte Asset Manager.  Der Spezialisierungsgrad lässt aber häufig auf Kompetenz in Bereichen schliessen, bei denen sich mancher große Anbieter mitunter schwer tut.

Institutionelle Investoren sollten von Natur aus kritisch sein. Oft erzählen Produktanbieter viel, so dass  Versprechen manchmal nicht eingehalten werden können . Häufig entstehen Kommunikationsprobleme, die nicht nur dem Anbieter zuzurechnen sind. Auch der Investor steht unter Anlagedruck, die Gelder wollen verantwortlich investiert sein. Vielleicht wären professionelle Sparringpartner eine Hilfestellung.

Etablierte Asset Manager „coachen“ in vielen Fällen Investoren durch qualifizierten, nicht-produktbezogenen Support. Bei einer Fondsboutique kann man ähnliches erhalten – einfach testweise einen Publikumsfonds kaufen und beobachten. Wie bei den etablierten Häusern gilt auch hier: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Quelle: www.institutional-investment.de
Foto: www.pixabay.de

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