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OUT OF THE BOX von José Carlos Jarillo Indem sie begannen, eine leichte Rezession oder sogar eine „weiche Landung“ zu diskontieren, waren die Märkte in den letzten Monaten optimistischer. Mit anderen Worten: eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit, die stark genug ist, um die Inflation auf ein akzeptables Niveau zu senken, aber nicht zu einer ernsthaften Rezession führt. Die nächsten Monate werden uns zeigen, ob dieser Optimismus gerechtfertigt ist. Ein Problem, das wir bereits erörtert haben (und weiter erörtern werden, da es nicht verschwinden wird), könnte sich jedoch sehr negativ auf die Wirtschaftstätigkeit auswirken und wird derzeit nicht ausser Acht gelassen: der Mangel an Energie im Überfluss und zu vernünftigen Preisen. Logischerweise verbraucht die Menschheit so viel Energie, wie sie produziert. Die Vorräte machen jedoch einen Unterschied. Wenn wir reichlich Vorräte haben, können wir mehr verbrauchen als wir produzieren… eine Zeit lang. Wenn wir dagegen mehr produzieren, als wir verbrauchen, müssen wir den Überschuss in eine Art Lagerbestand einlagern, dessen Kapazität zwangsläufig begrenzt ist. Aus physikalischen Gründen können die Vorräte im Vergleich zum Verbrauch nicht sehr gross sein. Die weltweiten Erdölvorräte beispielsweise schwanken um den Gegenwert von 4 Wochen des Verbrauchs. Erdgas wird im Sommer gelagert und im Wesentlichen im Winter verbraucht. Uran, das eine besonders hohe Energiedichte aufweist, kann für einige Jahre gelagert werden, aber nur sehr wenige andere Rohstoffe haben Vorräte, die mehr als ein paar Wochen des normalen Verbrauchs entsprechen. In Wirklichkeit gibt es zwei Arten von Vorräten: die im vorigen Absatz genannten (physische Anhäufungen von Rohstoffen in einer Art „Lager“) und die Mengen an Rohstoffen, die unter der Erde in Minen oder auf Feldern liegen, die bereits produzieren oder bereit sind zu produzieren. Wir zählen sie nicht als „Vorräte“ (sondern als „Reserven“), aber es handelt sich um Rohstoffe, die produziert werden können, wenn ein Bedarf besteht. Prof. Dr. Carlos Jarillo, Partner, SIA Funds AG Es liegt auf der Hand, dass die Nachfrage das Angebot nicht über das „Polster“ der Vorräte hinaus übersteigen kann. Mit anderen Worten: Wenn die Lagerbestände nicht aufgefüllt werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Verbrauch gedrosselt oder die Produktion drastisch erhöht wird. In der realen Welt können die Vorräte nicht auf Null reduziert werden, da die Versorgungskette eines jeden Rohstoffs für sich selbst eine grosse Menge an Vorräten erfordert: Im Falle von Erdöl ist dies der Inhalt von Pipelines, Öl auf Schiffen im Transit, Mindestvorräte in Raffinerien usw. Diese Notwendigkeit eines Mindestbestands ist bei den wichtigsten Rohstoffen besonders dringlich, da es sich kein Land leisten kann, auch nur für kurze Zeit ohne Energie zu sein (was wirtschaftliche und geostrategische Folgen hätte). Die Welt hat die letzten Jahre damit verbracht, ihre Bestände an wichtigen Rohstoffen abzubauen. Zunächst die „oberirdischen“, d. h. die sichtbaren Vorräte: Weltweite Ölvorräte (Quelle: Energy Information Agency) Die Vorräte „im Boden“ sind jedoch viel wichtiger, weil sie viel grösser sind als die Vorräte „über dem Boden“. Wie wir bereits sagten, belaufen sich die Vorräte auf einige Wochen des Verbrauchs, während die Produktionsreserven einige Jahre lang reichen können. Und diese Vorräte „im Boden“ nehmen ebenfalls schnell ab. Abbildung 20 zeigt die Menge an neuem Öl und Gas, die durch die jährlich zur Investition genehmigten Erschliessungen gefördert werden kann. In den letzten Jahren hat die Welt eine Förderkapazität genehmigt, die etwa einem Drittel dessen entspricht, was wir zur Erschliessung verbrauchen. Obwohl die „oberirdischen“ Vorräte noch nicht bei Null liegen, nimmt die Gesamtmenge an Öl und Gas, die für den Verbrauch zur Verfügung steht, unaufhaltsam ab. Sobald die oberirdischen Vorräte ein unangenehm niedriges Niveau erreichen (was in den nächsten Quartalen der Fall sein wird), wird die Welt erkennen, dass es keine Öl- oder Gasfelder gibt, die in der Lage sind, sie wieder aufzufüllen und gleichzeitig das übliche Nachfrageniveau aufrechtzuerhalten. Es ist mit einem erheblichen Preisanstieg zu rechnen. Wird dies den derzeitigen positiven Trend der Inflation stoppen? Möglicherweise. Aber in jedem Fall wird es extrem schwierig, eine geordnete Wirtschaftstätigkeit ohne ausreichend Energie aufrechtzuerhalten. In der Tat ist es interessant festzustellen, dass Gesellschaften, wenn „normale“ Energie nicht verfügbar ist, auf alles zurückgreifen, was zur Verfügung steht, um weiter zu funktionieren. Das folgende Schaubild zeigt die Menge des in Europa erzeugten CO2 und die Details zu Deutschland. Dieses Land, in dem die Grünen an der Regierung sind und dessen Konservative die Energiewende ausgerufen haben, verbrennt Rekordmengen an minderwertiger Kohle (die in Deutschland im Überfluss vorhanden ist), um alles am Laufen zu halten, obwohl es nur mit einer geringen Erdgasknappheit zu kämpfen hat. Wir werden diese Art von Verhalten in den nächsten Jahren zunehmend sehen. SIA FUNDS & VERANSTALTUNGEN IN 2023 „Aufgrund von regem Interesse für unsere beiden Fonds planen wir im ersten Halbjahr die folgenden Anlässe in Deutschland: 29. – 30. März – Fonds Kongress Mannheim Stand Nr. 83 im Erdgeschoss, 29. März um 12.30 Uhr Lunchpräsentation im Hotel Maritim in Mannheim, 30. März um 14:55 Uhr Präsentation am Fonds Kongress Mannheim Saal 2.A., 24. Mai Lunchpräsentation im MainNizza in Frankfurt. In Mannheim wird auch der Finanzplatz Frankfurt am Main mit vertreten sein, wir (Urs Marti und ich) treten gemeinsam mit FAM Frankfurt Asset Management AG (Ottmar Wolf & Peter Wiederholt) auf. Vorträge in Mannheim: Value Investing, Rohstoffe & High Yield. Danke auch für Ihre Unterstützung (Moderation – Markus Hill, Short-Intro: „Fondsboutiquen & USA-Formel“), auch bei den ebenfalls anstehenden Veranstaltungen in Wien am 13.5.2023 und am 24.5. in Frankfurt. An anderer Stelle werden wir noch einmal ausführlicher auf die dortigen Themen eingehen, wir freuen uns auch hier auf den gemeinsamen Auftritt mit Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria (LPA). Wo wie schon gerade dabei sind – der 2. Swiss Value Day findet dann auch noch am 2. Juni in Zürich statt, auch der nächste Natural Resources Day ist in Planung. Save the Date!“ (Alex Rauchenstein, SIA Funds AG) Verwandte Beiträge: FONDSBOUTIQUEN & FINANZPLATZ SCHWEIZ: Value Investing, Rohstoffe und Langstreckenlauf – Mannheim, Finanzplatz Frankfurt & Wien (INTERVIEW – Alex Rauchenstein, SIA Funds AG) – Fondsboutiquen FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: „Finanzplatz Frankfurt meets Finanzplatz Schweiz – Fondsboutiquen & USA-Formel, High Yield, Value Investing, Rohstoffe“ (Veranstaltungsreihe …
Frankfurt, Family Offices, Family Governance und Mittelstand – diese Themen boten Anlass für eine interessante Diskussion im Airport Club in Frankfurt. Was ist ein Family Office, was bedeutet Family Governance? Wo besteht hier die Schnittstelle zu Themen wie Behavioral Finance, Think Tank und Digitalisierung? Weitere Schlagworte des Gedankenaustausches in der Mainmetropole waren: Wissensmanagement, Social Infrastructure, Networking, Unternehmensnachfolge, Compliance und die Herausforderungen für ein „Expert Venture“ in 2023 (Gründung, Investition, Co-Investing etc.). https://www.youtube.com/watch?v=qeputahuM_A DECOMPLEX: www.decomplex.ch FAMILY HYPPOCAMPUS: www.family-hippocampus.com
Value Investing, Rohstoffe, Langstreckenlauf, Mannheim, Finanzplatz Frankfurt und – Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Alex Rauchenstein, SIA Funds AG über aktuelle Entwicklungen in den Anlagesegmenten, Bedeutung von Performance, ausgewählte Investments und über die Veranstaltungsplanung im 1. Halbjahr 2023 in der DACH-REGION. Hill: Value Investing und Rohstoff – das letzte Jahr 2022 war ja anlagetechnisch ein sehr schwieriges Jahr. Wie erging es Ihnen und Ihren beiden Fonds? Rauchenstein: Ja, das Jahr 2022 war wirklich ein sehr turbulentes Börsenjahr mit einigen prägenden Ereignissen, die ich aber an dieser Stelle nicht wiederholen möchte. Insgesamt betrachtet, sind wir mit dieser schwierigen Zeit ganz gut zurechtgekommen, denn die langersehnte Trendwende hin zu Value- und Rohstoffaktien hat endlich stattgefunden. Diese Trendwende war für uns schon längst überfällig, jedoch denken wir, hat Covid-19 dazu geführt, dass sie hinausgeschoben wurde. Beide von uns verwalteten Fonds waren im letzten Jahr zweistellig im Plus, der Long Term Investment Fund Classic, ein globaler Value Fonds, steht bei +14.4% in EUR (Platz 2 aller Globalen Fonds in Deutschland) und der Long Term Investment Fund Natural Resources bei +12.9%. In unseren Augen stehen wir nun auf Feld 1 eines neuen mehrjährigen Trends für Value- und Rohstoffaktien, denn die letzte Dekade war geprägt von Investments in anderen Themen. Entsprechend wurde einiges fehlalloziert und es wird Jahre dauern dies auszugleichen. Hill: Value Investing ist ja bekanntlich ein Langstreckenlauf. Wie wichtig ist es für Sie, eine gute Jahresperformance zu haben? Rauchenstein: Natürlich freut es uns, wenn wir in einem Jahr gut abschneiden, jedoch sind wir klar der Meinung, dass Jahresperformance-Zahlen sehr wenig aussagen. Unser Ziel ist es für unsere Anleger langfristig eine gute Perfomance zu erzielen und so Mehrwert zu schaffen. Wir versuchen unseren Kunden aufzuzeigen, dass Volatilität für einen langfristig denkenden Investor nicht Schlechtes ist, ganz im Gegenteil ermöglicht diese die Renditen langfristig zu verbessern. Ein Beispiel: Wir sind seit 2011 in verschiedenen Lachsfarmunternehmen investiert, die sich seither im Durchschnitt verzehn- bis verfünfzehnfacht haben. Nun waren wir nicht immer in den gleichen Firmen investiert, sondern wir haben diese je nach Bewertungen ausgetauscht. Im letzten August erreichten diese Positionen fast unseren errechneten inneren Wert, entsprechend bauten wir diese in unseren Fonds stark ab. Als sich nun im Herbst die norwegische Regierung Gedanken betreffend einer extremen zusätzlichen Steuer machte, wurde dieser Sektor an der Börse massiv abgestraft. Nach einer detaillierten Analyse der Situation haben wir uns entschieden unsere Positionen wieder auszubauen. In unseren Augen zeigt dieses Beispiel auf, dass es sich lohnt, sich im Detail und langfristig mit einem Sektor auseinander zu setzen, denn so kann man sich die Volatilität zu Nutze machen. Klar braucht man auch immer ein wenig Glück dabei, denn die Steuer hätte auch im Juli angekündigt werden können. Alex Rauchenstein, SIA Funds AG Hill: Welche Anlässe planen Sie in diesem Jahr in Deutschland? Rauchenstein: Aufgrund von regem Interesse für unsere beiden Fonds planen wir im ersten Halbjahr die folgenden Anlässe in Deutschland: 29. – 30. März – Fonds Kongress Mannheim Stand Nr. 83 im Erdgeschoss, 29. März um 12.30 Uhr Lunchpräsentation im Hotel Maritim in Mannheim, 30. März um 14:55 Uhr Präsentation am Fonds Kongress Mannheim Saal 2.A., 24. Mai Lunchpräsentation im MainNizza in Frankfurt. In Mannheim wird auch der Finanzplatz Frankfurt am Main mit vertreten sein, wir treten gemeinsam mit FAM Frankfurt Asset Management AG (Ottmar Wolf & Peter Wiederholt) auf. Danke auch für Ihre Unterstützung (Moderation), auch bei den ebenfalls anstehenden Veranstaltungen in Wien am 13.5.2023 und am 24.5. in Frankfurt. An anderer Stelle werden wir noch einmal ausführlicher auf die dortigen Themen eingehen, wir freuen uns auch hier auf den gemeinsamen Auftritt mit Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria (LPA). Wo wie schon gerade dabei sind – der 2. Swiss Value Day findet dann auch noch am 2. Juni in Zürich statt, auch der nächste Natural Resources Day ist in Planung. Save the Date! Hill: Vielen Dank für das Gespräch. Verwandte Beiträge: FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: Finanzplatz Schweiz, Value Investing, Rohstoffe, Frankfurt & Mannheim (Interview – Alex Rauchenstein, SIA Funds AG) – Fondsboutiquen FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: Value Investing, Rohstoffe und Inflation – Sharing Alpha & Ray Dalio (Interview – Alex Rauchenstein, SIA Funds AG) – Fondsboutiquen FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: Finanzplatz Schweiz & Frankfurt, Asset Management, Value Investing, Rohstoffe & Networking – Zürich, Rohstofftag, MainNizza und Wirtschaftsgeschichte (Interview & Veranstaltungshinweise – Alex Rauchenstein, SIA Funds AG) – Fondsboutiquen FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: Value Investing und Rohstoffaktien, Schweiz & Asset Management – „It’s the energy, stupid!“, Öl, Metalle & G. E. Lessing (Webinar, 27.5.2021, 19.05. & 20.5.2021 – Alex Rauchenstein, Urs Marti, SIA Funds AG) – Fondsboutiquen FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: Value versus Growth, Rohstoffe, Indien, Jugend und die innere Ruhe (Interview – Alex Rauchenstein, SIA Funds AG) – Fondsboutiquen FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: „Finanzplatz Frankfurt meets Finanzplatz Schweiz – Fondsboutiquen & USA-Formel, High Yield, Value Investing, Rohstoffe“ (Veranstaltungsreihe – München, Stuttgart, Zürich, Frankfurt, Köln, Hamburg – FAM Frankfurt Asset Management AG & SIA Funds AG) – Fondsboutiquen
„Wer Freude haben will an der bunten Vielfalt der Schöpfung, der muss an den Männern vorbeisehen“ (Gertrude Stein). Stichworte: Kunst, Literatur, Städelschule, Freundschaft und Vielfalt. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE mit der Frankfurter Lyrikerin Julia Mantel über Themen wie die Leidenschaft für Kunst, Freude an Literatur und auch über das Handstricklabel „Unvermittelbar“. Auch die Freude am derzeit ruhenden Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten (Frankfurter Lyrikkollektiv:„Salon Fluchtentier“) sowie die Vorgeschichte zur Veranstaltung „Misstory“ (Frankfurt, 21.1.2023, Kunstverein Montez) wurden angesprochen. Hill: Warum lieben Sie Kunst und Literatur? Mantel: Ich liebe Bildende Kunst und Literatur schon seit meiner frühen Kindheit. In meinem Elternhaus hingen ein paar Bilder an der Wand, meist von befreundeten Künstler*innen aus der Region, darunter aber auch zum Beispiel eine „echte“ Käthe Kollwitz, die mich fasziniert haben. Geprägt wurde ich zum Beispiel auch von unserem Postboten, der in seiner Freizeit sehr ambitioniert malte und zeichnete. Ausserdem stand im Keller meines Elternhauses eine große Bibliothek, zu der ich immer Zugang hatte. Als ich noch nicht lesen konnte, wurde mir dankenswerterweise immer vorgelesen. Dieses abendliche Ritual schloß den Tag ab und beruhigte meinen bevorstehenden Schlaf. In der nahegelegenen Kreisstadt Hofheim gab es zudem eine idyllische Kinder- und Jugendbibliothek zu der ich sehr oft nachmittags dackelte, die ich aber nach wenigen Jahren schon komplett „ausgelesen“ hatte. Meine Lieblingsbücher las ich sowieso doppelt. Daran hat sich bis heute nichts geändert. An Weihnachten lagen dann vor allem Bücher unter dem Weihnachtsbaum. So konnte ich mich innerlich auf ein Leben nach dem Vorort einrichten. Kunst hat schon immer meine Seele gewärmt, mich inspiriert und sie gab mir eine Art Zugehörigkeit. Genauso fand ich Trost und Kontemplation beim Bücherlesen. Ich hatte die Möglichkeit, mich in verschiedene Welten zu bewegen, obwohl ich mich physisch nicht bewegte. U.a. wurde meine Empathie gestärkt, da ich Einblicke in andere Schicksale erhielt. Julia Mantel – (Photo-Credit: Nina Werth) Hill: Wie sind Sie auf diese „Schiene“ geraten? Mantel: Die Beschäftigung mit Bildender Kunst und Literatur hörte einfach nie auf, sondern wurde immer intensiver. Nach dem Abitur im Vordertaunus zog es mich zu dem Studium der „Angewandten Kulturwissenschaften“ in Lüneburg, ursprünglich mit dem Vorhaben, Kuratorin zu werden. Mein zweites, jedoch sehr kurzweiliges Standbein, als Model, schulte meinen Blick für Farben und modische Strömungen. So entstand 2005 mein Handstricklabel: „Unvermittelbar“ www.unvermittelbar.de Auf dieser Web-Page bringe ich, von Punk geprägt, meine Lyrik und den modischen Handstrick zusammen. Geschrieben habe ich aber schon immer, wenn auch früher eher (musik)journalistisch. Nach einer abrupten Trennung, die mit Faxen begann und aufhörte, da es (für uns heute unvorstellbarerweise) noch kein flächendeckendes Internet gab, bin ich beim Aufschreiben meiner Worte geblieben und daraus formierte sich nach Teilnahme in diversen Literaturwerkstätten (Frankfurt, Darmstadt, München, Venedig), ersten Publikationen etc. und der langsamen Vernetzung mit der überregionalen Lyrik-Szene, so etwas wie ein Berufsbild: Ich bin jetzt Lyrikerin und Strickkünstlerin und habe u.a. 4 Gedichtbände publiziert, den (momentan ruhenden) Salon Fluchtentier (ein Frankfurter Lyrikkollektiv) mit ins Leben gerufen und arbeite seit Anfang der Pandemie als Vize-Vorsitzende des Hessischen Schriftstellerverband (VS). Aus meinem letzten Lyrik Band „Wenn Du eigentlich denkst, die Karibik steht Dir zu“ (2021/ Edition Faust) werde ich auf der Vernissage lesen, dazu noch Unveröffentlichtes. Es wird auch einen Büchertisch geben. Hill: Sie begleiten die Veranstaltung „Misstory“ am 21. Januar 2023. Wie ist die Idee hierzu entstanden? Mantel: Julia Jansen, Bettina Sellmann und ich kennen uns schon seit den frühen Neunzigern. Damals studierten die beiden gemeinsam Malerei an der Frankfurter Städelschule, in deren Umfeld ich mich bewegte. Obwohl es uns anschließend autonom voneinander nach New York, Paris, Hamburg, Chicago, London, Köln etc., zumindest für eine Zeit lang, verschlug, nahmen wir die (durchaus erfolgreichen) Arbeiten der anderen immer sehr wohlwollend wahr. Im Dezember 2021 hatten wir dann eine gemeinsame Trio-Ausstellung im Offenbacher Kunstverein und wollen seitdem langfristig zusammenarbeiten. Daraus entstand im Jahr 2022 der Kunstkatalog „Easymagic123“ in der renommierten Edition Faust. Darin beziehen sich unsere Arbeiten aufeinander. Es handelt sich also um eine Mischung aus zwei Malerei-Positionen und meiner Lyrik-Handstrick-Kombination. Das Kulturamt Frankfurt gab uns dankenswerter Weise noch etwas Geld für eine anschliessende Ausstellung. Zu dieser rein weiblichen Ausstellung passen, wie wir finden, auch noch sehr gut Corinna Mayer und Caroline Krause, deren Arbeiten und Persönlichkeiten ich wiederum aus meiner langjährigen Arbeit in der Ausstellungshalle 1a/ Sachsenhausen kenne. Dort sind mir beide sehr positiv aufgefallen. Beide sind umtriebige starke Frankfurter Kunstpersönlichkeiten und unsere Energien könnten sich so vermehren. Caroline Krause nahm an der ersten Ausstellung, die ich in der Schulstraße 1a betreute, teil, daraufhin verfolgte ich kontinuierlich ihren Werdegang. Und schon vor Jahren habe ich mir zum Beispiel eine gerahmte Zeichnung von Corinna Mayer gekauft, die seitdem mein Wohnzimmer verschönert. Hortense Pisano, eine befreundete Frankfurter Kunstkritikerin und Kuratorin, kennt meine Gedichte seit der ersten Stunde und hat deren Weg immer verfolgt. Ausserdem hat sie schon mehrfach über meine Lyrik und meinen Handstrick geschrieben und sie auch schon in Ausstellungen (von mir) eingeführt. Hill: Woher kennen Sie die Künstlerinnen, was begeistert Sie an Ihren Kolleginnen? Mantel: Jede der Künstlerinnen hat einen komplett autonomen künstlerischen Ausdruck und kämpft als Frau in einem eher traditionell männlich besetzten Kulturbetrieb. Wir versuchen eine weibliche künstlerische Formsprache zu finden. Diese Sprache ist eben nicht (mehr) stumm, sondern wirft in ihrer Eigenwilligkeit viele Fragen auf. Unsere Arbeiten ergänzen sich alle sehr gut untereinander bzw. korrespondieren ja teilweise schon lange miteinander. Auch Corinna Mayer und Caroline Krause haben an den Frankfurter Städelschule studiert und sind seid vielen, vielen Jahren künstlerisch aktiv. Hill: Warum ist Frankfurt als Veranstaltungsort so toll? Mantel: Frankfurt ist als Lieblingsstadt ein absoluter Geheimtipp: Die gesammelte Gesellschaft in aller ihrer Schönheit und auch Problematik als Mikrokosmos spielt sich in dieser Metropole ab. Man kann eigentlich gar nicht anders, als auf sie zu reagieren und sich mit der eigenen künstlerischen Stimme zu positionieren. Die Stadt hält viele verschiedene Milieus bereit. Wunderbar ist es, wenn diese sich mischen und bestenfalls voneinander lernen. Niemand bildet sich großartig etwas darauf ein, aus Frankfurt zu kommen. Wir gucken nach draußen und sind dabei kosmopolitisch inspiriert. Hill: Vielen Dank für das Gespräch und Ihnen noch eine erfolgreiche Veranstaltung in …
Fondsboutiquen, Startups, Verträge, USPs bei Vermögensverwaltern und Storytelling – Markus Hill von FONDSBOUTIQUEN.DE sprach mit Norbert Wolk, Barbarossa asset management, über diese Themen in Frankfurt am Main. Die ersten Stufen für den eigenen Fonds wurden genommen, Track Record wurde aufgebaut, Netzwerke weiter ausgebaut. Wie geht es als „Mature Startup“ in 2023 weiter? Gibt es Erfahrungen, die auch für andere Vermögensverwalter interessant sein könnten? Wie einzigartig ist eigentlich das Angebot von unabhängigen Vermögensverwaltern? Worin kann man sich von anderen Anbietern unterscheiden? Welche Bedeutung hat hier Storytelling im Finanzbereich? Fragen, die am 20.1.2023 bei einem Webinar diskutiert werden („Wie akquirieren Sie als Vermögensverwalter bessere Mandate mit exklusiven Vermögensmanagement?“) Hill: Als junges Unternehmen mussten Sie sicherlich einige Hürden überspringen. Im Nachhinein: Würden Sie diesen Schritt noch einmal gehen? Wolk: Am Anfang ist man als Newcomer in der Fondsbranche sicherlich etwas blauäugig, aber irgendwo hilft es einem auch, weil man ansonsten wohl sofort kapitulieren würde. Ich hatte das Glück, Partner zu finden, die mir das Leben leicht gemacht haben. Hier muss ich ausdrücklich meine KVG, die HANSAINVEST, und mein Haftungsdach, die Fidus Finanz AG, hervorheben. Glück gehört eben auch zum Tüchtigen dazu. Auch unsere Depotbank Donner & Reuschel gibt mir immer das Gefühl, geschätzt und sehr gut behandelt zu werden. Vielleicht ein großes Dankeschön an dieser Stelle. Ansonsten ist es sicherlich schwierig, gerade am Anfang, wo man wenig Beachtung findet und alles doppelt so schwer ist. Aber irgendwo ist es eine Herausforderung, die Spaß macht. Und wenn die ersten Erfolge dann da sind, ist es auch doppelt so schön. Und ja, diesen Schritt würde ich noch einmal gehen, ganz gewiss. Norbert Wolk Hill: Würden Sie etwas anders machen wollen? Wolk: Im Nachhinein ist es natürlich immer einfach, aber ich glaube, große bucks habe ich nicht gemacht. Man sollte so sein wie man ist, und mir ist es wichtig, dass die Menschen um einen herum einem abnehmen, wie man ist. Authentizität ist für mich das zentrale Thema, der auch langfristig zum Erfolg führen sollte. Man sollte sich mit Menschen umgeben, die in die gleiche Richtung schauen wie man selbst. Vielleicht sollte man nicht so gutgläubig sein wie ich, das ist wohl eher eine Charakterfrage. Verträge muss ich mir einfach in der Zukunft kritischer anschauen. Hill: Sie haben ja sich ja in den letzten Jahren mit vielen Vermögensverwaltern ausgetauscht und veranstalten ein Webinar für Vermögensverwalter. Worum geht es in Ihrem Webinar am 20.1.2023? Wolk: In diesem Webinar soll der Blick für das eigene Handeln geschärft werden, um nicht von anderen Vermögensverwaltern abgehängt zu werden. Die Frage muss gestellt werden: Was ist denn der USP, der unique selling point, also was macht den Vermögensverwalter denn besonders. Warum soll ein Kunde bei ihm investieren? Wichtig ist, sich von anderen Vermögensverwaltern zu unterscheiden, dass man eine Story hat, dass die Produkte sich von anderen unterscheiden. Dass die Kunden auch entsprechend gepflegt werden. Man sollte nicht „in“ seinem Unternehmen arbeiten, sondern „an“ seinem Unternehmen. Ein himmelweiter Unterschied, der den meisten nicht bewusst ist. Wenn wir über Wachstum reden kann dies von innen oder von außen heraus erfolgen. Von innen hat den vermeintlich großen Vorteil, dass man seine Komfortzone nicht verlassen muss. Aber ist das unbedingt so sinnvoll? Ich glaube, offen gegenüber anderen, neuen, weiterführenden Ansätzen zu sein, die einem nicht so geläufig sind, ist überhaupt nicht schlimm, sondern führt eher zum Ziel. Natürlich muss man sich mehr bewegen, seine Komfortzone verlassen, sich mehr selbst hinterfragen. Aber vielleicht bringt das Wachstum von außen, mit einem anderen Team, einem hungrigen Team, ein wenig mehr Pep, mehr Momentum in das eigene Unternehmen. So gewinnt man mehr Exklusivität in der Vermögensverwaltung, man gewinnt margenträchtigere Kunden und man erhöht so automatisch das Gesamtergebnis. Wie sagte doch Henry Ford: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ VERANSTALTUNGSMITTEILUNG: „Wie akquirieren Sie als Vermögensverwalter bessere Mandate mit exklusiven Vermögensmanagement?“ (20.1.2023) Der Markt der Vermögensverwaltung ist im Umbruch. Margen stagnieren und der Wettbewerb um die besten Mandate nimmt zu. Gerade jetzt ist es wichtig, sich als Vermögensverwalter im Premiumsegment zu positionieren. Wir von der Barbarossa asset management zeigen Ihnen zusammen mit einem spannenden Gastredner neue Wege in der Zusammenarbeit mit einem externen Asset Manager und Lösungswege, wie Sie dadurch margenträchtige Kunden und Mandate gewinnen können. Melden Sie sich jetzt an zum Webinar „Wie akquirieren Sie als Vermögensverwalter bessere Mandate mit einem exklusivem Asset Management – Wege und Lösungen einer neuen Zusammenarbeit“. Anmeldung: https://app.guestoo.de/public/event/84c2b28a-afb9-4975-b1d4-87e331b4d85a Barbarossa asset managment: https://www.barbarossa-am.de Weitere interessante Artikel: Family Offices und Fondsboutiquen – Off Market-Deals und Face-to-Face versus Startup und Digitalisierung? „Wie viele andere Family Offices finden auch wir, dass es in Deutschland eine ganze Menge wirklich guter Fondsboutiquen mit interessanten Strategien und sehr talentierten Fondsmanagern gibt“ Stiftungen, Vermögensverwalter und die Königskinder
„Ich bin überzeugt, dass etwa die Hälfte dessen, was erfolgreiche Unternehmer von nicht erfolgreichen unterscheidet, reine Ausdauer ist“ (Steve Jobs). Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Thomas Caduff, CEO der Fundplat GmbH in Zürich, über Frankfurt und Zürich, die Leidenschaft für Networking, seine Freude an Menschen und seinen gelegentlichen „Gedankenaustausch“ mit Haustieren. Ergänzt werden seine Ausführungen durch Informationen zu Themen wie Geschäftsmodell, Medien, Interviews, Newsletter und Heimatliebe. (Veranstaltungshinweis: Frankfurt – „Experten Lunch“ & Panel, 22.11.2022) Hill: Herr Caduff, wie sind Sie auf die Idee zu Ihrer ersten Veranstaltung in Frankfurt gekommen? Caduff: Ich kenne sehr gut gerade mal fünf Finanzplätze. Nebst Zürich sind dies Genf, Lugano, London und eben Frankfurt. Da wir die gleiche Sprache sprechen, hat es sich aufgedrängt, mit Events am Main Flagge zu zeigen. Zumal wir auch seit ewiger Zeit wöchentlich einen Newsletter für Deutschland publizieren. Hill: Sie sind sehr umtriebig, lieben den Austausch mit der Branche. Woher kommt diese Freude an Menschen? Caduff: Dies habe ich von meiner Mutter geerbt. Auch sie hatte mit allen Leuten über alles gesprochen. Ich finde jeden Menschen enorm interessant. So erfahre ich auch ganz viele spannende Geschichten. Sei es vom Zahnarzt oder vom Taxifahrer. Auch mit Tieren kann ich es sehr gut. Oftmals sind Hunde- oder Katzenhalter geradezu überrascht, wie ihr Haustier mit mir rasch und gut auskommt. Es tönt vielleicht etwas verrückt, aber ich spreche auch jeden Tag mit meinen Kakteen. Ein Kaktus in der Sammlung ist sehr gross, habe ihn vor 45 Jahren gekauft, da war er gerade mal zehn Zentimeter hoch. Markus Hill und Thomas Caduff, Fundplat GmbH – “Frankfurt & Shakehands 2022“ (FOTO / RECHTE: Thomas Caduff) Hill: Worin genau besteht Ihr Geschäftsmodell? Caduff: Wir haben ein einfaches Geschäftsmodell. Es ist aufgeteilt in Media und Events. Für beide Bereiche gibt es klar definierte Aktivitäten. Ich schaue auch laufend, ob wir etwas Neues auf den Markt bringen können. So sind uns jüngst zwei Media-Primeurs im DACH-Raum gelungen: die «Experten-Coffees» und die «Experten-Handshakes». Hill: Was steht bei Ihnen noch im 4. Quartal an Themen an? Caduff: Wir hatten in diesem Jahr noch ein paar «Experten-Lunches» und «Experten-Roundtables» im Programm, zum Beispiel: Genf, Zürich und natürlich in das «Mountain Talks» Summit in St. Moritz. Jeder Event ist auf seine Art und Weise anspruchsvoll. Gerade bereiten wir die nächste Veranstaltung in Frankfurt am Main vor. Wir wollen immer eine hervorragende Leistung abliefern. Es gibt auch viel zu tun im Bereich Media, beispielsweise jede Woche Interviews für die Newsletters. Hill: Womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie gerade nicht Veranstaltungen planen, begleiten und moderieren? Caduff: Wir haben ein Chalet mit grossem Umschwung. Wenn man mit der Arbeit links fertig ist, beginnt rechts eine neue. Da es nicht weit von St. Moritz entfernt ist, fahre ich jede freie Minute ins Engadin. Hier bin ich glücklich. Nebst in Zürich natürlich, wo ich seit 40 Jahren lebe. Hill: Vielen Dank für das Gespräch. Ihnen noch viele gute Gespräche bei Ihrem kommenden Frankfurt-Event! Quelle: www.finanzplatz-frankfurt.de Thomas J. Caduff ist CEO der Fundplat GmbH. Er ist seit über 40 Jahren in der Finanzindustrie tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten das Börsenkommissariat des Kantons Zürich, die Bank Vontobel, die Credit Suisse und die UBS. Thomas J. Caduff diente ferner drei Jahrzehnte lang in einer Division und mehreren Brigaden der Schweizer Armee als Kommunikations-/Medienoffizier. FUNDPLAT – Veranstaltungsinformation – INVITATION ONLY – 22. November 2022, Frankfurt am Main – «Experten-Lunch» & Panel / Newsletter: www.fundplat.com Verwandte Beiträge: Family Offices, Fondsboutiquen und der Finanzplatz Frankfurt (Interview – Markus Hill, Thomas Caduff, fundplat.com) – FondsboutiquenFONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: Family Offices, Fondsboutiquen und die Schweizer Expertise (Interview – Markus Hill, Thomas Caduff) – FondsboutiquenFamily Offices, Fondsinitiatoren und der Faktor „Brennende Leidenschaft“ (Interview – Markus Hill, Thomas Caduff) – FondsboutiquenFONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: Family Offices und Fondsboutiquen besitzen viele Gemeinsamkeiten (Interview – Thomas Caduff, Markus Hill) – Fondsboutiquen
Frankfurt , Immobilien, Karriere & Coaching, Networking – Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN) spricht mit Isabel Tannenberg, Kucera über eine Vielzahl von Themen, die das Leben, Arbeiten und den Gedankenaustausch in Frankfurt so interessant machen. Warum macht es soviel Freude, den Nachwuchs zu „coachen“? Immobilien und Steuern – Langeweile versus Leidenschaft? Was bewegt aktuell Anbieter und Investoren im Immobilienbereich? UND – ist die Party wirklich vorbei? (Isabel Tannenberg ist Partnerin, Rechtsanwältin und Steuerberaterin bei KUCERA Rechtsanswältin in Frankfurt am Main. – www.kucera.de) FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN & IMMOBILIEN (VERANSTALTUNGSHINWEIS – 26.9.2022): Aufziehende Gewitter in der Immobilienwirtschaft: Zinserhöhung, ESG-Auflagen, Energiekrise. Ist die Party nach Jahren immer neuer Superlative vorbei? – PODIUM: Jürgen H. Conzelmann Vorsitzender Vereinigung der Haus-, Grund- und Wohnungseigentümer Frankfurt am Main e.V. – Haus & Grund Frankfurt am Main / Dr. Dominik Benner, CEO der Benner Holding, Dominik Barton,Mananging Partner (CEO) der Barton Group / Dr. Stefan Kucera, Immobilienkanzlei KUCERA Rechtsanwälte INFORMATION / ANMELDUNG: www.montagsgesellschaft.de LINK ZUM YOUTUBE VIDEO: https://www.youtube.com/watch?v=7QELGeGKtCI&t=935s Verwandte Beiträge: FONDSBOUTIQUEN & PRIVATE LABEL FONDS: „Finanzplatz Frankfurt meets Finanzplatz Schweiz – Fondsboutiquen & USA-Formel, High Yield, Value Investing, Rohstoffe“ (Veranstaltungsreihe – München, Stuttgart, Zürich, Frankfurt, Köln, Hamburg – FAM Frankfurt Asset Management AG & SIA Funds AG) – FondsboutiquenFRANKFURT, LUZERN & KNOWHOW: Blockchain, Startups, Behavioural Finance – Networking, Ökosysteme & Leidenschaft (INTERVIEW – Jan Carlos Janke, HSLU – Hochschule Luzern & Swiss Digital Finance Confererence – Veranstaltungshinweis) – FondsboutiquenFinanzplatz Frankfurt, Knowhow & Asset Management (fondsboutiquen.de)FINANZPLATZ FRANKFURT: ESG, digitale Infrastruktur, Innovation & „Ökosystem Frankfurt“ (Michael Jakobi, contagi Digital Impact Group) – Fondsboutiquen
Finanzplatz Frankfurt am Main meets Finanzplatz Schweiz „Abseits vom Mainstream: Hohe Returns mit High Yield Anleihen & Value- und Rohstoffaktien“ – 11.30 Uhr – 14.00 Uhr: Kurzintro „Fondsboutiquen und USA-Formel“ & Moderation (Markus Hill) – FAM Frankfurt Asset Management AG: High Yield (Ottmar Wolf) – SIA Funds AG: Value- und Rohstoffaktien (Prof. Dr. Carlos Jarillo, Alex J. Rauchenstein, Urs Marti, Marcos Hernandez) – Q&A – Lunchbuffet (INVITATION ONLY & INSTITUTIONELLE INVESTOREN – INFORMATION „ZIELGRUPPE“ / ANMELDUNG: info@markus-hill.com / a.rauchenstein@s-i-a.ch – INPUT , IDEEN, ANREGUNGEN ZUM THEMA „Fondsboutiquen & Private Label Fonds“ sind immer willkommen: www.fondsboutiquen.de)WEITERE TERMINE / ROADSHOW „DEUTSCHLAND & SCHWEIZ“: 14.9 – München, 15.9. – Stuttgart – 16.9. Zürich (SIA FUNDS AG – „Natural Resources Day“ – Peter Wiederholt), 22.9. – Frankfurt, 29.9. – Köln, 30.9. – Hamburg www.frankfurt-asset.com & www.s-i-a.ch Swiss Value Day & Fund Boutiques – Fireside chat on Value Investing (SIA & BWM) Moderated by Mark Dittli, Managing Director & Editor-in-Chief of The Market with Prof. J. Carlos Jarillo, Founding Partner SIA, Marcos Hernandez, Partner & CIO SIA and Georg von Wyss, Founding Partner & Portfolio Manager BWM LINK ZUM VIDEO: Swiss Value Day & Fund Boutiques – Fireside chat on Value Investing – YouTube Asset Manager Presentation 2022: High Yield Bonds mit Ottmar Wolf (FAM Frankfurt Asset Management) Es fällt in der aktuellen Situation nicht leicht, über vergleichsweise banal erscheinende Finanzthemen zu sprechen. Dennoch merken wir alle, dass sich viele Anlegerinnen und Anleger aufgrund der unruhigen Märkte Sorgen um ihre Altersvorsorge und Finanzplanung machen. Denn wir sind mittendrin in einem Krieg in Europa; wir sehen explodierende Energiepreise und in der Folge eine weiter steigende Inflation. Alles in allem also durchaus ein toxisches Gemisch, das sich da gerade zusammenbraut. Ist das Management von Rentenfonds vor diesem Hintergrund also die Quadratur des Kreises – oder einfach nur eine Frage der richtigen Strategie? Was machen die Finanzprofis in dieser Situation? DONNER & REUSCHEL hat im Rahmen der aktuellen Asset Manager Presentation zum Thema „…und es gibt doch einen Zins!“ sechs ausgewiesene Spezialisten eingeladen, um unter der Moderation von Andreas Franik über diese Strategien zu sprechen, hier mit Ottmar Wolf, Vorstand der FAM Frankfurt Asset Management AG und Fondsmanager des FAM Renten Spezial, zum Thema High Yield Bonds. LINK ZUM VIDEO: Asset Manager Presentation 2022: High Yield Bonds mit Ottmar Wolf (FAM Frankfurt Asset Management) – YouTube
Blockchain, Behavioral Finance, Frankfurt am Main, Luzern, Liebe und Leidenschaft für Networking -Markus Hill sprachh für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Jan Carlos Janke, Projektleiter der Swiss Digital F und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HSLU (Informatik) über diese Themen sowie über die anstehende Konferenz in Luzern (21.9.2022) Hill: Sagen Sie mir bitte, wer Jan Carlos ist und was ihn ins Finanzwesen gebracht hat? Janke: Meine persönliche finanzielle Situation war nicht die beste, da sich meine Eltern trennten und mein Vater kurz darauf im Jahr 2004 starb. Zuvor war ich zu jung, um die tatsächliche finanzielle Situation meiner Familie zu verstehen, da mein Vater ein hervorragender Unternehmer im Bereich der Marktforschung war und es ihm an finanziellen Kenntnissen mangelte. Während meines Studiums an der Goethe-Universität in Frankfurt entdeckte ich meine Leidenschaft für Wirtschaft und Business, mit dem Schwerpunkt Finanzen und Vermögensverwaltung. Ich interessierte mich besonders für Behavioral Finance wie Overconfidence, worüber ich meine Bachelorarbeit schrieb.Ich begann meine Karriere bei der Deutschen Bank, im Investment Banking Center, wo ich miterlebte, wie Leute ihre ersten Vermögen für Autos oder Immobilien ausgaben. Das und eine Geschichte, die mir ein Freund damals erzählte, hat mich stark herausgefordert. Die Geschichte handelte davon, wie seine Großmutter sein Studium an einer wirklich beeindruckenden Privatuniversität in Barcelona, Spanien, bezahlte. Das Argument war das folgende: Autos verlieren durch die Abschreibung schnell an Wert und haben monatliche Kosten, monetär und Zeit. Immobilien sind zwar ein grundlegender Bestandteil eines Portfolios, aber es ist verständlich, wenn junge Leute noch diese Flexibilität, beispielsweise keine Familie und Kinder haben sind Lebenserfahrungenalles um das größte Wachstum zu erlangen. Neue Verbindungen, neue Kulturen, neue Perspektiven und das Verlassen der Komfortzone sind der Schlüssel für ein gutes Leben. Also habe ich meine gesamten Ersparnisse sowie die Unterstützung meiner Mutter und meines autistischen Bruders genutzt, um im Ausland zu studieren und diese wichtigen Erfahrungen zu machen. Nachdem ich meinen ersten internationalen Master in Finance abgeschlossen und anerkennende Empfehlungen aus akademischen und unternehmerischen Backround erhalten hatte, bekam ich die Möglichkeit, einen zweiten Master in Management zu machen. Ich arbeitete hart und bekam ein Stipendium, welches den zweiten Master komplett finanzierte. Pay one and get two. Ich bezahlte also für einen und erhielt schließlich zwei Abschlüsse. Es war wirklich eine tolle Erfahrung, bezeichne die Zeit als die elganteste die meine Person entwickelte und die harte Arbeit wert! Im zweiten Master habe ich mich mit Management, Finanzen und Digitalisierungsthemen beschäftigt. Ich habe in einer Private-Equity-Gesellschaft als Referent der Geschäftsleitung gearbeitet, bei dem ich mich passioniert ausleben durfte. Ich habe dann nicht nur quantitativ gearbeitet, wie bei meiner ersten Masterarbeit, die sich auf die Gründung eines Stiftungsfonds konzentrierte, sondern habe das Team und Organisation näher analysiert, Interviews geführt, somit qualitativ gearbeitet und die Grundlagen geschaffen, um Investitionsentschiedungen für verschiedene Akquisitionen aufzubereiten. Hill: Was hat Sie zur Blockchain gebracht und was hat dich dazu gebracht, zu bleiben? Jan Carlos Janke Janke: Später, während meiner Zeit im Family Office als rechte Hand der Geschäftsleitung, habe ich mich mit der Digitalisierung im Immobilienbereich beschäftigt, insbesondere mit BIM (Building Information Modeling). Hier war ich der BIM-Manager und habe die gesamte Struktur für einen HNWI im Backend umgesetzt, bis hin zu den Details wie z.B. die Verfliesung des Bodens. Hier kam ich tief in Kontakt mit der Tokenisierung von Immobilien. Vorher hatte ich nur von Bitcoin, Smart Contracts etc. und der Vision dahinter gehört. Ich sprach mit vielen Leuten und begann 2017 diesen einzigartigen Bereich zu beobachten und mir wurde klar, wie dies die Zukunft verändern wird, nicht nur im Backend von Börsen, Banken, sondern auch in der gesamten Vermögensverwaltungsbranche. Ich erkannte, dass die digitale Entwicklung selbst viel schneller war als die etablierte Welt. Aus diesem Grund wurde ich zur Premiere von Bank Banks Staffel 2 in die Paulskirche in Frankfurt eingeladen. Ich besuchte die Euro Finance Week, wo ich mit Herrn Penzel – Ex – CIO der EZB – in Kontakt kam. Er empfahl mir die EBS oder die Frankfurt School, um eine Promotion zu beginnen oder durch die Unterstützung von Projekten dort in die Gemeinschaft hineinzuwachsen. Ich werde nie seinen Eingangsvortrag über die morphologischen Kästen vergessen, in denen Unternehmen einfach zusammengesetzt werden können, um sich zu differenzieren. Hier habe ich Philipp Sandner zum ersten Mal persönlich getroffen, bei einer Schweizer Veranstaltung mit Großunternehmen auf der Messe. Dort habe ich Olaf Hannemann und anderen die Hand geschüttelt, worüber ich mich bis heute sehr freue. Später schloss ich mich Philipp Sandner und dem Frankfurt School Blockchain Center an und besuchte zuvor die Crypto Asset Conference, den Blocksize Capital Day, abonnierte den Newsletter und vieles mehr. Die Ökosysteme, in denen ich wuchs und diese umso mehr, waren einfach erstaunlich. Während meiner Zeit mit meinem Startup im Bereich Transparenz von Mietspiegeldaten von Immobilien, das private Vermögensberatung/ verwaltung, habe ich mich besonders darauf konzentriert. Ich wollte Transparenz und einfache Prozesse im Immobilienbereich in Kombination mit NFTs schaffen und glaube, dass KI den zukünftigen Prozess des Kaufs, Haltens und Verkaufens von Immobilien prägen wird. Nach kurzer Zeit entschied ich mich, mich voll und ganz den Potenzialen von Blockchain zu widmen, und so begann ich im März 2021 am Frankfurt School Blockchain Center und wuchs in alle Projekte und das Netzwerk hinein. Ich war voll und ganz begeistert von dem, was da kommt und die Zukunft gestaltet. Mich in das Gebiet einzuarbeiten und es für alle Generationen, Geschlechter und Berufe verständlich zu machen. An der Stelle an den Visionär und Macher Philipp Sandner, welcher nicht viel redet sondern macht. Er gibt jedem engagierten Menschen die Chance in die Ökosysteme, welche er gebaut hat hineinzuwachsen und an verschiedensten Projekten und Ökosystemen zu lernen. Hill: Was hat Sie dazu bewogen, einen Schritt weiter in Richtung Digital Finance zu gehen und für die HSLU zu arbeiten? Janke: Da Finanzen und Management meine absolute Leidenschaft sind, ist es ein wahrgewordener Traum, Themen aus beiden Bereichen zu kombinieren. Ich habe früher bei einem Projekt namens DEC Institute gearbeitet, bei dem die zukünftigen Digital Asset Analysten zertifiziert werden können. Es ist die neue Form des CFA in der neuen Welt. Schließlich …
Was Musik am Freitag mit Social Selling zu tun hat? So einiges, findet Oliver S. Bauer, Social Selling Program Manager bei Allianz Global Investors in Frankfurt am Main.Ein Gespräch über Netzwerken 4.0, das Touchpoint-Puzzle, die Frage der Messbarkeit – und natürlich Musik. Aufgezeichnet von Markus Hill, Finanzplatz Frankfurt. Hill: Sie sind seit Ende der späten 1980er Jahre in der Finanzdienstleistungsindustrie tätig, seit Mitte der 1990er Jahre hatten Sie bei einigen Asset Managern am Finanzplatz Frankfurt verschiedene Positionen im Bereich Produkte und Marketing inne. Was verbindet Sie mit der Stadt Frankfurt und wie kamen Sie zur Finanzdienstleistung? Bauer: Frankfurt ist tatsächlich meine Geburtsstadt. Zunächst in Rödelheim, dann in Bornheim bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Bis Mitte 30 habe ich auch in der Stadt gewohnt.Mein Vater war zwar kein Banker, gleichwohl war er als Verwaltungschef bei einer Bank tätig. Oftmals arbeitete er auch am Wochenende und ich durfte ab und an mal mit. Sein Arbeitsplatz war bei der ADCA-Bank – nicht ADAC! –; deren Villa in der Lindenstraße 27 strahlte damals große Faszination auf mich aus. Lange Flure, knarrende Holzdielen, große Doppeltüren. Und eine Rohrpost. Der Inbegriff einer traditionellen Bank. Was ich damals nicht wusste, dass das Gebäude eine sehr wechselvolle Geschichte hat… so war es von 1940 bis 1945 Sitz der Gestapo. Das hätte mir wahrscheinlich eher Angst gemacht. Auch meine Mutter war bei einer Bank, „Personal Assistant“ – damals hieß das noch schlicht Sekretärin – des Leiters Handel/Wertpapiere bei der Frankfurter Volksbank. Ich kam also schon früh mit „Bank“ in Berührung. Ab der 6. Klasse war ich Klassenkassenwart, ein Praktikum in der 9. Klasse bei der Volksbank – es war früh klar: „Der Bub geht zur Bank.“ Oliver S. Bauer, Social Selling Program Manager bei Allianz Global Investors in Frankfurt am Main Hill: Und Sie sind Frankfurt – beruflich gesehen – auch immer treu geblieben… Bauer: Ja, das stimmt. Ich zwar 1991 bis 1993 für die Deutsche Bank knapp 3 Jahre in den damals sogenannten „neuen Bundesländern“, aber stimmt, ansonsten war ich nicht weg. Retrospektiv war das für die Karriere vielleicht nicht unbedingt von Vorteil, aber andererseits: Frankfurt war immer schon ein wunderbarer Ort um Familie, Freunde und den Beruf zu kombinieren. Ich war und bin gerne hier. Hill: Wenn man in Ihre Vita schaut, findet man Produktentwicklung- und management und Marketing. Alles eher bekannte, traditionelle Job-Bezeichnungen. Aber das was Sie heute machen, klingt dann doch etwas ungewöhnlich. Sie sind „Social Selling Progam Manager“. Wie kam es dazu? Bauer: Anfang 2015 fragte mich einer meiner Chefs, ob ich Lust hätte, ein Social Selling Projekt als Pilot aufzusetzen… Große Augen und die Frage „Social what?!?“ war meine Reaktion. Ich sagte zu ihm: „Ich bin weder Tekkie noch Digital Native. Ok, ich mag mein iPhone, aber das allein kann mich doch nicht qualifizieren?“ Er erwiderte darauf hin, und nach einer Zeit verstand ich ihn dann doch gut: „Nun, Social Selling ist nicht in erster Linie ein Technologie-Projekt, es geht um Menschen, um Marketing und Vertrieb, um Beziehungsmanagement, um Prozesse, um ein Verständnis für die Industrie, um das große Ganze, aber auch den Blick für Details. Außerdem geht es auch um regulatorische und rechtliche Fragen, man muss Leute begeistern und überzeugen können, es geht um Neugier und einen langen Atem – darum Du!“ So kam ich also dazu und tatsächlich gibt es am Finanzplatz Frankfurt beziehungsweise in unserer Branche noch nicht allzu viele „von uns“. Vielleicht erscheint der Begriff deshalb mitunter noch ein wenig exotisch. Wenngleich wir also vor über 7 Jahren „ahead of the curve“ waren, zwischenzeitlich ist mein Eindruck, dass „wir“ mehr werden! Hill: Was umfasst dieser Job? Sie kümmern sich um Werbung auf Social Media? Bauer: Nein, das machen bei uns im Haus andere Kolleg:innen. Ganz ehrlich, die Frage klingt leichter, als sie tatsächlich ist. Vielleicht liegt es am Begriff, der oft etwas in die Irre führt. Denn das was Sie in Ihrer Frage formuliert haben, genau das ist es eben nicht. Social Media Marketing und Social Selling sind tatsächlich zwei Paar Schuhe: Viele hören oder lesen manchmal nur „Social“ – und dann ist es unter „Irgendwas mit Social Media“ abgespeichert. Das ist auch nicht falsch, ja, es geht um die Sozialen Netzwerke. Aber wir reden nicht von Social Media Marketing oder Corporate Communications und es hat auch nicht in allererster Linie mit Content publizieren zu tun! Klar, das gehört dazu, aber es ist nicht der Kern. Und es geht auch nicht um die eigenen Kanäle des Unternehmens, sondern um die einzelner Mitarbeiter:innen. Hill: Diese Abgrenzung scheint wichtig, verstanden. Also geht es eher um das Netzwerken? Bauer: Eine Definition geht wie folgt: Social Selling ist eine Strategie, die soziale Medien nutzt, um ein Netzwerk auf- und auszubauen und dieses zu nutzen, Information zu sammeln, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und zu stärken und Einfluss zu gewinnen, damit eine solide persönliche Marke zu schaffen und letztendlich einen besseren Job zu machen. Das klingt jetzt komplex, aber mal ehrlich, wenn man das auseinandernimmt, ist das nicht etwas, was gute, nachhaltig denkende Leute im Vertrieb schon immer ausgezeichnet hat? Netzwerken? Beziehungsmanagement? Persönlicher Einfluss? Ich finde: Alles, oder sagen wir fast alles, was man im realen Leben machen kann, kann man auch auf oder mit Hilfe von einem sozialen Netzwerk tun. Manchmal noch ein wenig mehr. In jedem Fall sehr effizient und sicher auch ein wenig anders. „Social Selling? Ein Teil des Touchpoint-Puzzles!“ Allerdings, das gehört auch zu Wahrheit: Es gibt auch Grenzen und wir müssen Social Selling de-mystifizieren, denn es ist auch nicht der heilige Gral. So löst es viele Dinge nicht ab, zumindest noch nicht, sondern ergänzt sie vielmehr. Man wird sich auch in Zukunft live treffen, bei Meetings, auf Veranstaltungen, zum Mittagessen. Letztlich ist Social Selling ein weiteres Teil im gesamten Touchpoint-Puzzle mit existierenden und potenziellen neuen Kunden. Asset Management ist seit jeher ein „people’s business“ und wird es auf absehbare Zeit in großen Teilen auch bleiben. Allerdings, es wäre naiv, gar töricht zu glauben, dass nun ausgerechnet unsere Branche die einzige sei, in welcher die Digitalisierung auch im B2B Vertrieb …
Frankfurt, Immobilien, Karriere & Coaching, Networking – Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN) spricht mit Isabel Tannenberg, Kucera über eine Vielzahl von Themen, die das Leben, Arbeiten und den Gedankenaustausch in Frankfurt so interessant machen. Warum macht es soviel Freude, den Nachwuchs zu „coachen“? Immobilien und Steuern – Langeweile versus Leidenschaft? Was bewegt aktuell Anbieter und Investoren im Immobilienbereich? UND – ist die Party wirklich vorbei? (Veranstaltunghinweis) (Isabel Tannenberg ist Partnerin, Rechtsanwältin und Steuerberaterin bei KUCERA Rechtsanswältin in Frankfurt am Main. – www.kucera.de) FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN & IMMOBILIEN (VERANSTALTUNGSHINWEIS – 26.9.2022): Aufziehende Gewitter in der Immobilienwirtschaft: Zinserhöhung, ESG-Auflagen, Energiekrise. Ist die Party nach Jahren immer neuer Superlative vorbei? – PODIUM: Jürgen H. Conzelmann Vorsitzender Vereinigung der Haus-, Grund- und Wohnungseigentümer Frankfurt am Main e.V. – Haus & Grund Frankfurt am Main / Dr. Dominik Benner, CEO der Benner Holding, Dominik Barton,Mananging Partner (CEO) der Barton Group / Dr. Stefan Kucera, Immobilienkanzlei KUCERA Rechtsanwälte INFORMATION / ANMELDUNG: www.montagsgesellschaft.de https://www.youtube.com/watch?v=7QELGeGKtCI
„Frankfurt ist laut THE ECONOMIST eine sehr lebenswerte Stadt, zudem macht hier der gepflegte fachliche Gedankenaustausch zu Asset-Management-Themen große Freude“ Finanzplatz Frankfurt, Knowhow, Asset Management & Social Media, Investor Education, Fondsboutiquen, Family Offices, Don Bosco, ESG und Impact Investing – IPE D.A.CH Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Markus Hill über diese Themengebiete sowie über Fachdiskussionen vor Ort zu einer Investorenstudie von Telos & Artis und dem Consultant Day von Caceis. Zusätzlich wurden Themen wie „Schweizer in Deutschland“ und Frankfurter in Indien erörtert und Hinweise auf Aktivitäten im 2. Halbjahr 2022 gegeben. IPE D.ACH: Frankfurt gehört zu den 10 lebenswertesten Städten Deutschlands. Hat Sie dieses Ergebnis erstaunt?Hill: Frankfurt ist laut THE ECONOMIST eine sehr lebenswerte Stadt, zudem macht hier der gepflegte fachliche Gedankenaustausch zu Asset-Management-Themen große Freude. Sie haben recht mir Ihrer Formulierung, dem Erstaunen. Es kam für viele Fans und auch „Gegner“ der Stadt wohl sehr überraschend, unverhofft. Natürlich hat es mich überrascht. Ich habe die Stadt mittlerweile ins Herz geschlossen, kenne aber durchaus auch deren etwas unappetitlicheren Seiten. Übrigens, diese Betrachtung lässt sich auf viele Städte übertragen, auch auf meine ursprüngliche Heimat, Köln. Ich hatte zwei Meldungen zu diesem Ranking auf meinem „Finanzplatz Frankfurt am Main“-Kanal auf LinkedIn gepostet. Überwiegend gab es positive Rückmeldungen beim ersten Posting (Artikel: „Frankfurt ist so lebenswert wie nie.“, FRANKFURTER NEUE PRESSE) Beim zweiten, kritischen Posting (Artikel: „Frankfurt am Main: Waren die Entscheider auf Crack?!“, DIE ZEIT) gab es dann doch sehr interessante Reaktionen. Ich fand das sehr gut, zumal hier noch Optimierungspotenziale für die Stadt gezielt angesprochen wurden. Da ich neben meinem „Frankfurt-Promotion-Hobby“ ein paar fachlich orientierte Communities auf LinkedIn betreue (FONDSBOUTIQUEN, PRIVATE LABEL FONDS, FUNDS BOUTIQUES, CAT BONDS), verfolge ich die Kommunikations-Dynamik auf diesen verschiedenen Kanälen mit großem Interesse. Die Asset Management-Branche verhält sich im Durchschnitt betrachtet in Sachen Social Media & Asset Management meiner Ansicht nach immer noch etwas reserviert, suchend und durchaus auch unsicher. Interessant ist hier vor allen Dingen, dass es hier eine Lücke zwischen den Generationen zu geben scheint. Auf verschiedene Vertreter der traditionell orientierten „Print-Medien-Fraktion“ erscheint dieses Medium wohl noch etwas geheimnisvoll, vielleicht sogar als in Teilen „unseriös“. Ich hatte wohl das Glück, dass ich mich seit 2013 sehr aktiv mit diesem Themenfeld beschäftigt habe. Auch ich bin heute noch Lernender, mache meine Fehler – gerade junge Leute erscheinen diesbezüglich sozusagen fluider im Denken zu sein, sie arbeiten und leben teilweise sehr intensiv mit diesen Medien (LinkedIn, Xing, Instagram & Co.). Mit allen Vor- und Nachteilen, hier können die Alten noch viel von den Jungen lernen. Natürlich sollte man einen negativen Aspekt nicht vergessen – nur Social Media ohne analoge Welt sollte als Gefahr betrachtet werden. Bildung braucht Aufmerksamkeitspanne, Konzentrationsfähigkeit und Frustrationstoleranz, hier gibt es unbestreitbar sehr negative Auswirkungen dieser Medien. Übrigens, beim Thema Frankfurt geht es immer sehr leidenschaftlich zu – im Gegensatz zur rein fachlich orientierten Diskussion bei meinen anderen LinkedIn-Kanälen. Ich mag Frankfurt einfach sehr gerne, obwohl ich, in Bonn geboren, 1996 aus Köln dorthin gezogen bin. Als Rheinländer habe ich dieses „Dorf mit Wolkenkratzern“ tief ins Herz geschlossen! IPE D.ACH: Sie unterstützen, bewerben und organisieren auch ab und an Veranstaltungen vor Ort. Was macht die Location Frankfurt so interessant?Hill: Wie gesagt, wenn man sich stärker mit den Netzwerken vor Ort, neudeutsch „Ökosysteme“, beschäftigt, dann wird einem sehr klar, dass es eine Vielfalt von Meinungen, Knowhow, Nationalitäten, Freizeitangeboten und mehr gibt. Wie oben beschrieben, man kann geteilter Meinung sein. Unbestritten ist, dass der Finanzplatz Frankfurt in Hessen ein weites Einzugsgebiet hat. Wirtschaftlich gesehen kann man es zum Beispiel mit der Vernetzung und Ausdehnung des Ruhrgebietes vergleichen. Mit dem einen, entscheidenden Unterschied: Darmstadt, Wiesbaden, Frankfurt und Hessen als Bundesland – natürlich ist hier vor Ort die Wirtschaftskraft eine ganz andere. Hochschulen, Kooperationen, der Flughafen, die Internationalität, die unbestrittene Rolle als Finanzzentrum sind alles Punkte für Frankfurt. Dazu kommt die zentrale Lage in Deutschland – man ist schnell überall und ist für „Überall“ in Deutschland auch recht schnell erreichbar. Das Museumsufer, Eintracht Frankfurt, EZB, die einzigartige Skyline von Frankfurt – zu mindestens sehr viele Punkte, die diese Location bundesweit und international, nicht nur für Events und Gedankenaustausch, interessant machen. Und nein – ich habe keinen Vertrag mit dem Fremdenverkehrsamt in Frankfurt, bin aber zugegebenermaßen in meinen Ansichten etwas weniger neutral. Beeindruckt haben mich auch die Aktivitäten von Organisationen vor Ort wie zum Beispiel Frankfurt Main Finance, Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH und FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region. Wie bei mir, kann man auch diesen Organisationen eine gewisse Befangenheit nicht absprechen. Fakt ist aber, dass diese und viele andere Organisationen dieses „Frankfurt-Fan-Netzwerkes“ auf exzellente Weise kooperieren, sich oft die Bälle vor Ort gegenseitig zuspielen. IPE D.ACH: Sie sind als Asset Management Consultant tätig. Welche Themen verfolgen Sie derzeit mit größerem Interesse?Hill: Value Investing, Rohstoffe, Dachfonds, Real Assets und ESG und Impact Investing. Diese Gebiete schaue ich mir seit langer Zeit genauer an. Hierbei sehe ich weniger auf die Produkthülle, die Verpackung. Publikumsfonds, Spezialfonds, Liquide versus Illiquide (AIF), Direktinvestments – interessanterweise wird es hier, wie so oft, an „den Rändern“ bei der Marktbeobachtung sehr interessant. Eine von vielen Gelegenheiten, sich zusätzlich zu diesen Bereichen auszutauschen hatte ich im ersten Halbjahr durch die Moderation verschiedener Panels beziehungsweise von Veranstaltungen mit Berührungspunkten zu diesen Themenkreisen. Auch hier hat Frankfurt als Veranstaltungsort wieder eine Rolle als hochwertiges Ökosystem unter Beweis gestellt. Zum Themenkreis Family Offices & Impact Investing konnte ich eine interessante Diskussion beim 5. Sustainable Investor Summit begleiten. Ein Schwerpunkt hier waren neben Due Diligence und der Bedeutung der NextGen als Investoren auch der Stand der aktuellen Diskussion zum Themenkreis „Sinnökononomie“. Die Diskussion hatte insofern auch einen persönlichen Bezug, da ich früher oft im Don Bosco-Club in Köln an Betreuung und Jugendfahrten teilnehmen konnte und es hier um Bildung, Don Bosco und Emission von Anleihen für Studenten ging. Bei der Markets Group hatte ich im Mai die Gelegenheit, eine Panel-Diskussion auf dem 4th Annual Germany Institutional Forum zu begleiten. Hier hatte sich mit Karg Stiftung, FERI und Mirabaud ein interessantes Gespräch zu Feldern wie Alternative Investments, Rohstoffe und Wandelanleihen ergeben. Die Themen „Immobilien, Alternative Investments …
„Family Office in a Box“, Stiftungen, Asset Allocation, Dachfonds, Fondsselektion und Fondsboutiquen – Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Martin Friedrich, Lansdowne Partners Austria GmbH, über diese Themen sowie über die Bedeutung von Kapitalmarktforschung für den eigenen Investmentprozess, 3-Jahres-Track Record sowie über die Freude am fachlichen Gedankenaustausch in Frankfurt am Main. Hill: Was genau bedeutet der Begriff „Family Office in a Box“ im Zusammenhang mit Ihrem Hause? Friedrich: Das ist eine wirklich interessante Frage. Ich verwende diesen Begriff manchmal, um den von mir initiierten Lansdowne Endowment Fund prägnant zu beschreiben. Die Bezeichnung passt gleich aus mehreren Gründen sehr gut: Erstens handelt es sich um ein klassisches Gesamtvermögenskonzept: Der Fonds ist in sich massiv diversifiziert, und dennoch über ein einziges Wertpapiergeschäft bequem investierbar. Zweitens implementieren viele hochvermögende Familien im Rahmen ihrer hauseigenen Vermögensverwaltung einen vergleichbaren Anlageprozess. Family Offices sind – genauso wie Endowments – institutionelle Anleger mit tiefen Taschen, und einem langfristig orientierten Anlageprozess. Wir teilen also ein und dieselbe Anlagephilosophie mit Family Offices, auch wenn in der konkreten Umsetzung regulatorisch bedingte Unterschiede existieren. Hill: Was genau steckt hinter dem Begriff „Endowment-Ansatz“ und in welchem Sinne genau besteht ein Zusammenhang zum allgemein bekannten Stiftungs-Begriff im deutschen Sprachraum? Friedrich: Nun, die wörtliche Übersetzung von Endowment ist wahrscheinlich sogar „Stiftung“. Endowments sind in England seit hunderten von Jahren bekannt. Die Idee ist recht einfach: gemeinnützige Institutionen wie Hochschulen oder Spitäler mit einem Vermögen auszustatten, welches den Bestand der Institution sichert und damit gleichzeitig auch ihre Unabhängigkeit sicherstellt. Endowments tun dies, indem sie den Betrieb der begünstigten Institutionen subventionieren – im Fall der Universität Yale machen diese Beiträge rund ein Drittel des gesamten Budgets aus! So gesehen ist der Zweck der Vermögensanlage oftmals vergleichbar. Freilich gibt es auch Unterschiede, insbesondere in der Regulatorik und der Ausgestaltung der Anlagepolitik. In Deutschland hat sich der Staat herausgenommen, die „Geschäfts-Gebahrung“ von Stiftungen sehr viel stärker zu beeinflussen, als dies bei US-amerikanischen Endowments der Fall ist. Hill: Wie sieht Ihr Investmentprozess konkret aus? Martin Friedrich Friedrich: Wir bieten unseren Anlegern einen Anlageprozess, wie er typisch für institutionelle Großanleger ist. Ich kann das mit Autorität sagen, weil ich im Laufe meiner schon fast 30-jährigen Karriere im Finanzmarkt mit vielen solchen Institutionen zu tun hatte. Ich habe dabei gelernt, dass natürlich jede Institution individuell ist. Trotzdem geben sich solche Vermögen eigentlich immer eine strategische Vermögensstruktur, welche dann natürlich implementiert werden muss. Im Fall von Endowments werden dafür fast immer Mandate an externe Manager vergeben. Somit sind strategische Allokation und Manager Selektion elementare Basis-Bausteine eines solches Investmentprozesses. Bei uns kommen dann noch taktische Allokation und Overlay-Strategien dazu. Auch diese Prozessschritte finden sich häufig bei institutionellen Akteuren, auch wenn Umfang und Ausgestaltung in der Praxis stark variieren; hier scheiden sich die Geister, ganz klar. Aber das Prinzip, seinen Investmentprozess in eine Wertekette mehrerer aufeinander folgender Schritte zu gliedern, steht außer Debatte. Hill: Welche Bedeutung hat hier die Kapitalmarktforschung für Sie? Friedrich: Nun, wir haben noch nicht über die Investmenterfolge unserer Identitäts-Spender gesprochen. Tatsächlich aber sind speziell die Endowments US-amerikanischen Eliteuniversitäten wie Yale, Harvard oder Stanford wirklich interessante Vorbilder. Ein Grund dafür ist, dass diese Anstalten ab etwa der Mitte des 20. Jahrhunderts hochspezialisierte, mit Experten besetze Investmentbüros geschaffen haben. Diese Einheiten haben dann von der Nähe zur Kapitalmarktforschung profitiert, welche an ebendiesen Universitäten betrieben wurde und wird. Im Ergebnis hat das Endowment von Yale seit 1998 jährliche Erträge von über 12% abgeliefert – in einem Zeiraum, in dem Aktien 4,5% und Anleihen 4,7% geliefert haben. Der Lansdowne Endowment Fund macht sich diese Beobachtung zunutze, indem wir in der Konzeptionierung und bei unseren Optimierungsprozessen immer wieder auf wissenschaftlich abgesicherte Methoden zurückgreifen. Ebenso arbeiten wir laufend mit wissenschaftlichen Methoden an der Weiterentwicklung unserer Modelle. Hill: Sie sind Dachfondsmanager. Wie identifizieren Sie exzellente Fondsmanager? Friedrich: Genauso wie andere institutionelle Anleger auch: durch Datenbanken, Suchaufträge und durch persönliche Gespräche. Die Kriterien bei der Auswahl sind immer dieselben: erstens, die Qualität der Menschen hinter den Fonds. Zweitens, die Qualifikation der Akteure. Drittens versuchen wir ihre Motivation zu verstehen: welche Anreize werden den Entscheidungsträgern durch die sie umgebende Organisation gesetzt. Im Investment-Management existieren immer so genannte Prinzipal-Agenten Konflikte; je nach Ausgestaltung der Anreiz-Systeme können diese weitgehend mitigiert oder aber verstärkt werden. Zuletzt müssen wir den Investmentprozess unserer Zielfonds natürlich so gut wie möglich verstehen. Wir haben dabei vielleicht einen kleinen Vorteil, weil wir selbst taktische Modelle für die Anlageklassen des Endowment Funds betreiben. Das zwingt uns, die Ertragstreiber und Risiken der einzelnen Kapitalmarktsegmente wirklich sehr gut zu verstehen. Mit diesem Wissen ausgestattet, können wir mit unseren Managern auf Augenhöhe diskutieren. Ich hoffe, dass wir so gute Entscheidungen bei der Auswahl treffen. Hill: Welche Rolle spielen Fondsboutiquen in diesem Prozess? Friedrich: Boutiquen spielen eine wichtige Rolle in unserem Fonds. Im Asset Management ist ein größeres Team nicht immer besser. Kleine Einheiten die effizient geführt sind und kurze Entscheidungswege haben, können oft sehr erfolgreich agieren. Ihre Unabhängigkeit hilft ihnen dabei, stil-treu zu bleiben. Allerdings müssen wir von Fall zu Fall abschätzen, ob das Team für seine Aufgabe auch alle nötigen Ressourcen verfügbar hat. Hill: Sie weisen ja mittlerweile einen 3-jährigen Track Record für Ihren Fonds aus. Wie hat sich der Fonds in dieser Zeit entwickelt? Friedrich: Ich habe mir unlängst eine alte Präsentation aus dem Jahr 2019 herausgesucht. Zum Zeitpunkt der Lancierung des Fonds hatten wir die Erwartung formuliert, mit unseren speziellen Vermögensstruktur einen Ertrag von durchschnittlich 3,91% über sieben Jahre erwirtschaften zu können. Mir wurde damals gesagt, das sei zu wenig. Heute liegen wir mit einem Gesamtertrag von 13,1% bei exakt 4,1% jährlicher Rendite, und damit erstaunlich nahe an unserer damaligen Modellrechnung. Spannend wird es allerdings, wenn wir den Endowment Fund gegen die investierbaren Alternativen stellen: denn da stellen Sie fest, dass sich der Fonds in den Top 10% der Peergruppe wiederfindet. Wir konnten einige großen Namen hinter uns lassen. Hill: Wenn Sie das gegenwärtige makroökonomische Umfeld betrachten, wie sieht hier Ihr „Weltbild“ für die nächsten Jahre aus? Friedrich: Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich vorausschicken, dass wir im Rahmen unserer Investmentaktivitäten keine Prognosen für makroökonomische Variablen wie Wirtschaftswachstum, Inflation oder ähnliches erstellen. Unsere Positionen sind daher auch nicht von einem bestimmten „Weltbild“ …
Single Family Office, Knowhow, Netzwerke und die gemeinsame Klammer «Ökosystem» – Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Markus Schwingshackl, Centro LAW, über Themen wie Gedankenaustausch, Positionierung sowie Professionalisierung in den Bereichen Asset Allocation und Asset Management. Club Deal, «Investment Club», Private Equity, Immobilien und Family Office-Konferenzen waren ebenso Themen des Gespräches wie auch «Geben & Nehmen», Kunst und Blockchain. Hill: Wie sehen Single Family Office Ökosysteme aus? Schwingshackl: Single Family Offices sind Wealth Management Dienstleister für eine Familie, die in den seltensten Fällen sämtliche Dienstleistungen intern erbringen können. Das Family Office ist zwangsläufig Teil eines Ökosystems, in dem es mit Spezialisten, Beratern und anderen Marktteilnehmern zusammenarbeitet, ohne seine Unabhängigkeit zu verlieren. Es gib hierzu keine Plug and Play Plattformen, denen man sich einfach anschliessen kann. Vielmehr gilt es bereits in der Planungsphase zu verstehen und zu definieren, wie ein Single Family Office sich positionieren, die Ausrichtung umsetzen und mit anderen Teilnehmern eines Ökosystems interagieren kann. Das Family Office bezieht in einer solchen Umgebung nicht nur einseitig Dienstleistungen, sondern zielt insbesondere auch auf positive Netzwerkeffekte und Partnerschaften ab, die beispielsweise in den Bereichen Investitionen oder Administration entstehen können. Partnerschaften waren immer schon wichtig für Family Offices, haben aber durch die fortschreitende Professionalisierung der Industrie einen noch höheren Stellenwert erhalten. So öffnen sich Single Family Offices immer mehr, um ihr Dienstleistungsspektrum zu verfeinern und mit weiteren Marktteilnehmern zusammen zu arbeiten, sodass der Zweck und Nutzen eines Ökosystems weit über das herkömmliche Outsourcing hinaus geht. Hill: Wie entstehen solche Ökosysteme in der Praxis? Schwingshackl: Viele Familien erkennen den Mehrwert von Partnerschaften und Netzwerken in ihrer geschäftlichen Tätigkeit. Für ihr Family Office bleibt er Ihnen allerdings manchmal verborgen, da sie von einem intransparenten Umfeld ausgehen. Oft sind es dann die Führungspersonen des Single Family Offices, die informell Kontakte zu anderen Markteilnehmern knüpfen, um Erfahrungen auszutauschen. Auch können Berater hier den Anstoss geben, indem sie gleichgesinnte Family Offices in Kontakt bringen. Darüber hinaus kann die Positionierung der Anlagen, z.B. Impact Investing, den Zugang zu Ökosystemen ermöglichen, in denen unterschiedliche Akteure zum Erreichen übergeordneter Ziele zusammenarbeiten. Idealerweise werden Ökosysteme und ihr Nutzen schon in die Planung des Family Offices mit einbezogen. Am Beginn des Assessments steht die Entflechtung der gesamten Wertschöpfungskette in ihre einzelnen Komponenten (Unbundling), um dann mittels Technologie als Zentrum und Drehscheibe eine Neubündelung mit internen und externen Kapazitäten vorzunehmen (Rebundling). Intern ist es hilfreich, wenn der anfängliche Fokus auf den Hauptkapazitäten liegt und man erst dann zu einem nachfolgenden modularen Ausbau übergeht. Eine weitere Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an Ökosystemen ist ein klarer interner Governance Rahmen mit dazugehörigen Richtlinien und Prozessen, um Schnittstellen effizient gestalten zu können. Externe Agilität ermöglicht es zudem, neue und sich verändernde Bedürfnisse schnell und effektiv zu bedienen, ohne interne Abläufe jeweils neu definieren zu müssen. Die zentrale Steuerung aller Aktivitäten verhindert dabei einen allenfalls ausufernden Opportunismus oder Aktivismus, um der festgelegten Ausrichtung treu zu bleiben. Abgerundet wird der Rahmen mit der strategischen Vorgabe hinsichtlich Partnerschaften mit gleichgesinnten Marktteilnehmern, die sich an gemeinsamen Werten und Überzeugungen orientieren. Markus Schwingshackl, Centro LAW Hill: Gibt es hierbei Grundsätze, die man befolgen sollte? Schwingshackl: Die Bedürfnisse der Familie stehen im Vordergrund, um die Ausrichtung zu definieren. Zudem ist Klarheit in der Planung und Umsetzung erforderlich. Familien wollen ihr Family Office optimal einsetzen und nutzen, wobei jede Familie und Situation ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen. Einen Grundsatz würde ich bei Family Offices generell beachten: Investment Management und Kontrolle sollten nicht unter demselben Dach erfolgen. Natürlich sind Ausnahmen möglich, erfordern dann aber sehr strikte Kontrollmechanismen mit allenfalls externer Unterstützung, um eine aktive und effektive Steuerung und Überwachung sicherzustellen. Die Abstimmung der Werte und Überzeugungen ist ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor, der mit jedem Teil des Ökosystems gegeben sein muss. Zudem sollten Abhängigkeiten durch eine klare Definition der extern bezogenen Dienstleistungen und entsprechende Nachfolgeregelungen vermieden werden. Je stärker die Familie und das Family Office nach innen blicken, um ihre Werte und Motivationen zu erfassen, desto einfacher werden sie die Aussenwirkung steuern können, die letztendlich die Qualität des jeweiligen Ökosystems beeinflussen wird. Hill: Welche weiteren Optionen haben Single Family Offices, um ihr Ökosystem zu erweitern? Schwingshackl: Ideal sind der Austausch und die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Single Family Offices, sowohl regional und als auch international. Es erstaunt mich manchmal, wie einsam Family Offices Herausforderungen gegenüberstehen, die man in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren effizient lösen könnte. Dabei sind Co-Investments mit anderen Family Offices ein guter erster Schritt, der von spezialisierten Investment Boutiquen und Brokern begleitet werden kann. Für grössere Family Offices können sich auch Club Deal Strukturen anbieten, die von anderen Family Offices oder Private Equity Firmen geführt werden. Ausschlaggebend für die Qualität solcher Ökosysteme ist stets der partnerschaftliche Gedanke, d.h. wer nur einen Investitionsvorteil für sich selbst sucht, wird lediglich oberflächlich vom positiven Netzwerkeffekt profitieren. Man muss sich bewusst sein, dass ein aktiver Beitrag zum Ökosystem notwendig ist und auch von den anderen Teilnehmern gefordert wird. Dem Sweetspot nähert man sich an, wenn die Bereitschaft zur Partnerschaft und die Beitragskapazität in grösstmöglichem Umfang gegeben sind. Für den Markteintritt in neue Regionen sind ein entsprechendes Netzwerk und Partnerschaften ebenfalls essenziell. Dabei kann das Ökosystem organisch wachsen oder gezielt ausgebaut werden, um Gemeinschaft, Vertrauen und nachhaltige Beziehungen zu fördern. In der Praxis sehe ich aktuell eine erhöhte Nachfrage nach Veranstaltungen, die einen vertrauten Rahmen zum Austausch, Teilen von Erfahrungen und zur Anbahnung von Partnerschaften bieten. Als Konferenz getarnte Sales Events ziehen immer weniger Single Family Offices an. Mittlerweile gibt es auch weltweit Family Office Vereinigungen und Zusammenschlüsse, in denen Mitglieder bewährte Vorgangsweisen teilen und gemeinsam Investitionen tätigen. Hill: In welchen Bereichen sehen Sie für Single Family Offices noch Nachholbedarf? Schwingshackl: Im Bereich Vermögensverwaltung hat man mittlerweile ein sehr hohes Niveau erreicht und insbesondere in der Governance umfassende Richtlinien zur Asset Allocation, der Kontrolle und dem Investmentprozess implementiert. Damit ist man langfristig auf den Erhalt des Familienvermögens ausgerichtet. Viele Single Family Offices vernachlässigen allerdings die Einbindung der nächsten Generation sowie das Estate Planning und die Nachfolgeregelung. Diese Bereiche sind meines Erachtens mindestens genauso wichtig, um Vermögen über Generationen …
„Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu“ (Danny Kaye). Real Assets werden auch in den kommenden Jahren auf ein ausgeprägtes Interesse bei institutionellen Investoren stoßen – Stichworte: Private Debt, Infrastruktur Equity und Immobilien. Markus Hill* sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Alexander Scholz, Telos GmbH, über die Ergebnisse der aktuell erschienen Telos-Studie zu diesem Themengebiet und über die Bedeutung von ESG-Kriterien und Impact Investing in diesem Segment. Zusätzliche Themen des Gespräches waren das Rating von Kryptofonds und die Allokation von Krypto-Assets, die Ankündigung eines Webcasts zum Thema der Real Asset-Studie sowie ein kurzer Ausblick auf die Themen des aktuell anstehenden 13. Wiesbadener Investorentags. Hill: Herr Scholz, in unserem letzten Meeting hatten Sie über reale Assets und digitale Welten gesprochen. Was hat sich seitdem bei TELOS getan? Scholz: Eigentlich könnten wir jetzt das ganze umdrehen und von digitalen Assets und realen Welten reden. Hill: Wie meinen Sie das? Scholz: Vor etwa einem Jahr sind wir mit der Distributed Ledger Consulting GmbH (DLC) eine strategische Kooperation im Bereich von Kryptofonds-Ratings eingegangen. DLC als Beratungsgesellschaft und Experte rund um Distributed Ledger Technologien (DLT) wie beispielsweise Blockchains sowie allen mit Digital Assets assoziierten Themen im Finanzmarktumfeld und TELOS als etablierte Ratingagentur für qualitative Analysen von Asset Management Prozessen stellen somit quasi die Verbindung zweier Welten – der des klassischen Asset Managements und der des Digital Asset Managements – her. Hill: Das bedeutet, TELOS betritt nun auch die digitale Welt des Asset Managements? Scholz: So kann man es ausdrücken. Wir sehen eine zunehmende Institutionalisierung des Themas Digital- und Krypto Assets. Dies wird nicht zuletzt durch die Finanzaufsicht und die EU unterstützt. Für institutionelle Anleger besonders hervorzuheben ist die richtungsweise Entscheidung des Gesetzgebers, Spezial-AIF gemäß §282 KAGB eine Allokation in Kryptowerten von bis zu 20% zu gestatten. Auch eine Initiative auf EU-Ebene (Entwurf EU-verordnung für Krypto-Märkte – MiCA), die Krypto-Assets faktisch klassischen Assets gleichstellt, unterstützt diese Entwicklung. Alexander Scholz, TELOS GmbH Hill: Sie gehen also davon aus, dass sich institutionelle Investoren zunehmend stärker mit den sog. Digital und Krypto Assets auseinandersetzen werden? Scholz: Erwarten wir nun einen „Run“ auf Krypto Assets durch institutionelle Investoren? Nein! Aber wir sehen durchaus ein steigendes Interesse bei dieser Anlegergruppe an dem Thema. Bei unserer letztjährigen Wiesbadener Alternative Konferenz hat TOBAM einen Vortrag zum Thema Bitcoin im Kontext einer Gesamt-Asset-Allokation gehalten. Dieser stieß auf großes Interesse bei den anwesenden Investoren. Auch die Ergebnisse unserer diesjährigen Spezialfondsmarktstudie belegen diesen Trend. In den USA sind die institutionellen Anleger schon einige Schritte weiter und haben Krypto Assets bereits als Baustein in ihre Asset Allokation integriert. Bestärkt wird dieses Vorgehen durch mehrere Studien, die einen positiven Einflusses einer gewissen Allokation von Kryptowerten in unterschiedlichen Portfoliokonstruktionen auf die Sharpe Ratio aufzeigen. Hill: Gibt es denn schon konkrete Ratingprojekte in diesem Bereich? Scholz: Auch wenn die Krypto Asset Fonds nicht wie Pilze aus dem Boden sprießen, so gibt es durchaus erste Angebote in diesem Bereich. Wir stehen aktuell kurz vor Abschluss des ersten Krypto-Fondsratings, das wir zusammen mit unserem Kooperationspartner DLC durchführen. Das Ratingergebnis werden wir in Kürze veröffentlichen. Auch mit anderen Fondsinitiatoren sind wir diesbezüglich im Austausch. Es dürften also weitere Ratings folgen. Hill: Bewegt sich TELOS auch noch in der realen Welt? Scholz: Nachdem ich ja beim letzten Mal ein Plädoyer für das „echte“ Leben gehalten habe, wäre es fatal, wenn ich nun nur noch über virtuelle Dinge reden würde. Spaß beiseite, aktuell sind wir in der finalen Vorbereitung unserer Investorenkonferenz am 23. Juni. Nachdem es in den letzten Jahren Corona-bedingt herausfordernd war, eine Präsenzveranstaltung zu planen und durchzuführen, können wir dieses Jahr entspannter sein, auch wenn wir nicht so stark betroffen waren wie andere große Veranstaltungen wie zum Beispiel der Institutional Money Kongress. Da hatten wir es mit unserem eher familiäreren Format leichter. Wir konnten mit etwas kreativer Zeitplanung und einer Portion Glück auch in 2020 und 2021 unseren Investorentag als Präsenzveranstaltung abhalten. Hill: Steht die Veranstaltung unter einem bestimmten Thema? Scholz: Da haben wir diesmal voll ins Schwarze getroffen. Mit dem Titel „Kreative Lösungsansätze in volatilen Zeiten – Verschuldung, Zinsniveau, Politik 2.0“ sprechen wir alle aktuellen Themen an, die derzeit Investoren bewegen. Zum Thema Inflation haben wir zudem mit Prof. Dr. Thomas Mayer vom Flossbach von Storch Research Institut einen anerkannten Experten als Keynote-Speaker gewinnen können. In den weiteren Fachvorträgen kommen Kapitalanlageexperten von nationalen und internationalen Assetmanagement-Gesellschaften zu Wort – darunter auch einige Vertreter Ihres Spezialgebietes „Fondsboutiquen“. Hill: Sie haben kürzlich zusammen mit artis Institutional Capital Management eine umfangreiche Studie zum Anlageverhalten institutioneller Anleger im Bereich der Alternativen Investments veröffentlicht. Können Sie uns ein paar Highlights verraten? Scholz: Zunächst gilt hier der Dank den vielen Teilnehmern, ohne deren Mitwirken die Studie nicht möglich gewesen wäre. Insgesamt haben mehr als 60 Investoren mit einem Anlagevolumen von rund 1,2 Billionen Euro die Fragen unserer Studie zu den Investment-Themen Immobilien, Alternative Assets und ESG beantwortet. Insofern sind die Ergebnisse absolut repräsentativ. Immobilien sind weiterhin eine bei institutionellen Investoren beliebte Anlageklasse, wenngleich die Wachstumsdynamik hier rückläufig zu sein scheint. Dies ist nicht zuletzt auf eine gewisse Sättigung bei den Investmentquoten zurückzuführen – viele Investoren haben ihre Maximalquoten erreicht. Neue Nutzungsarten sind nur noch bedingt gefragt. Private Debt und Infrastructure Equity dürften die neuen Stars in den kommenden Jahren werden. Hier sind massive Aufstockungen seitens der institutionellen Investoren vorgesehen. Insbesondere Energiethemen werden bei Infrastructure und Private Debt bevorzugt. Bei Erstinvestitionen in die Assetklasse Private Debt stehen Real Estate-Themen im Fokus der institutionellen Investoren. Das Thema Nachhaltigkeit hat weiter an Bedeutung gewonnen – sowohl exogen durch aufsichtsrechtliche Vorgaben ausgelöst, aber insbesondere auch in der internen Wahrnehmung seitens der institutionellen Investoren sowie der Berücksichtigung von ESG Aspekten bei Investitionen in Alternative Assets. Auch das Thema Impact Investing stößt auf zunehmendes Interesse seitens der Investoren. Die Erkenntnisse aus der Studie haben wir auch in einem kurzweiligen Web-Cast diskutiert, das in Kürze „viral“ gehen wird – eigentlich eine schöne Kombination aus realen Werten und virtueller Kommunikation. Vielen Dank übrigens an dieser Stelle für Ihre Moderation der Diskussionsrunde. Jeder der „Panelisten“ in der Runde hatte Freude an …