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  • Stiftungen sind viel mehr als ein steuerbegünstigtes Konstrukt – sie sind ein Stück gesellschaftliche Infrastruktur. Doch während Milliardenbeträge intergenerationell verwaltet werden, steht der Stiftungssektor unter Druck: Sichtbarkeit, Legitimation, Professionalisierung. Tobias Karow – Gründer von stiftungsmarktplatz.eu, Veranstalter von #sokoms (18.11. – 19.11.2025, Leipzig), #vtfds und langjähriger Beobachter der Stiftungslandschaft – spricht mit Markus Hill von FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE im Interview über das, was viele nur hinter vorgehaltener Hand diskutieren: Brauchen wir Stiftungen überhaupt noch? Und: Warum reden wir über „Zombiestiftungen“?Karow plädiert für mehr Mut und ein neues Selbstverständnis. Sein Credo: Stiftungen müssen ihr „Gelingen“ sichtbar machen. Kommunikation ist kein Nebenthema, sondern die Brücke zwischen Wirkung und Wahrnehmung. Digitalisierung, KI, Storytelling – das sind Werkzeuge, um Relevanz zu schaffen. Gleichzeitig fordert er: Stiftungsvermögen muss professioneller gemanagt werden. Hier können Family Offices als Vorbild dienen: bessere Asset Allocation, klarere Ziele, strategischere Auswahl von Asset Managern. Hill:  Welche Themen stehen Ihrer Ansicht nach bei Stiftungen aktuell oben auf der Agenda? Karow: Also was ich derzeit beobachte, und was mich auch anfasst, ist sicherlich, dass der Stiftungssektor, „mein Sektor“, sich mit harten Fragen seine Existenz betreffend auseinandersetzen muss. Brauchen wir Stiftungen eigentlich? Reden wir von einem Stiftungssektor oder einem Stiftungssumpf? Sprechen wir bei einer großen Zahl von Stiftungen von „Zombiestiftungen“? Abgesehen davon, dass Deutschland seine Erfolgsbranchen nur zu gerne zerbröselt sieht, siehe Banken-, Energie- und Automobilsektor, ist dies letztlich ein Angriff auf unser Gemeinwesen an sich, denn Stiftungen gehören zur DNA des deutschen Gemeinwesens wie die schlechte Laune zum deutschen Frühstückstisch. Was ich verstehe ich, dass aus der geringen Aktivität mancher und der geringen Sichtbarkeit vieler Stiftungen abgeleitet wird, wir alle würden dem Stiftungssektor das Steuerprivileg umsonst vergeben, würden dafür nichts zurückbekommen. Und auch die Diskussion um effektiveres Geben speziell aus der Erbengenration kann ich nachvollziehen, was ich jedoch nicht verstehe ist, dass der Stiftungssektor mit einigen Ausnahmen weitestgehend schweigt. Genau da müssen wir ansetzen, wir müssen das Gelingen der Stiftungen und auch der Vereine sichtbar machen. Markus Hill FINANZPLATZ FRANKFURT & Tobias Karow, STIFTUNGSMARKTPLATZ.EU Hill: Stiftungen & Kommunikation, Sokoms im November in Leipzig – welcher Gedanke steckt hinter der  Veranstaltung? Karow: Wir möchten das kommunikative Gelingen voranbringen, dass eben jenes tagtägliche Gelingen von Stiftungen und Vereinen zeigt. Der Sektor muss inspiriert und informiert werden, es braucht den lebendigen Austausch rund um Stiftungskommunikation, digitale Werkzeuge für die Stiftungspraxis und KI, es muss sich hier Vieles in Stiftungen und im Sektor verändern- Daher gehen wir mit #sokoms25 auch nach Leipzig, meine Geburtsstadt, die nicht zuletzt ob der Geschehnisse im Herbst 1989 als Stadt für Veränderung steht. Stiftungskommunikation muss aus dem Regal auf den Schreibtisch der Stiftungsverantwortlichen, wenn jede Stiftung mehr über sich erzählt, ihr Gelingen in tolle Geschichten verpackt, dann wird der Sektor im öffentlichen Diskurs sichtbar, damit relevanter und niemand stellte dann noch die Frage nach der Legitimation. Aber das ist ein Schwungrad, das wir auch mit unserem #sokoms25 Festival in Bewegung bringen möchten. Hill: Welche Themen halten Sie an den beiden Tagen für besonders wichtig? Karow: Einmal natürlich Basishandwerk, was braucht es, um eine Geschichte toll lebendig und auf der Höhe der Zeit zu erzählen und zu verbreiten. Einem Redakteur heute einen handschriftlichen Brief zu schicken, mit der Bitte daraus einen Artikel zu machen, mit dem Hinweis, man sei verreist und könne keine weiteren Fragen beantworten, das funktioniert sicherlich von heute an nie mehr. Dabei haben Stiftungen und Vereine diese tollen Geschichten, eben jene Geschichten des Gelingens, welcher Sektor kann da schon so in die Vollen gehen. Das Thema KI in der Stiftungspraxis wird uns befassen, was ist es, was kann es, was muss ich damit ich es sauber einsetze, das werden die Kernfragen sein. Aber auch digitale Charaktere werden wir thematisieren, mit Inken Paland werden wir hier die Möglichkeiten diskutieren, denn diese sind bereits heute mannigfaltig. Aber auch Themen wie digitales Personalmanagement und digitaler Datenhaushalt einer Stiftung treiben uns um, eben der digitale Werkzeugkasten, den sich jede Stiftung, ob groß oder klein, zu Nutze machen kann. Da gibt es heute so viel, was Prozesse vereinfachen und damit verbessern kann, und Stiftungen würden hier in unseren Augen überproportional profitieren, so sie diese einsetzten. Hill: Wie sieht generell die Bedeutung der Digitalisierung in der Stiftungspraxis aus? Karow: Naja, digitale Stiftungspraxis beginnt heute und malt die Stiftungszukunft bunt aus. Heute wird eine Stiftung digital, morgen bleibt sie dafür bunt im Sinne von handlungsfähig. Für uns sind die 20er Jahre jetzt Jahre der Veränderung für den Sektor, Stiftungen werden nach 25 Jahren gemütlichen Booms, erstmals von innen UND außen herausgefordert. Ich finde das gut, die Frage ist, was der Sektor draus macht. Auf Veränderung kannst Du als Wagenburg reagieren, oder mit offenem Visier. Zwischen diesen Polen wird es sich entscheiden, der anstehende Generationswechsel in vielen Stiftung, die in den Sektor in den kommenden 15 Jahren einströmende Erbmasse und die Verschiebung der Vermögensstruktur des deutschen Stiftungssektor durch Fusionsdruck bei kleinen und Kleinststiftungen lassen mich vermuten, wie es am Ende ausgeht. Entscheidend ist, dass Stiftungen am Ende dieser Phase mit ihrem relevanten Gelingen ein vitaler Teil unseres Gemeinwesens sind, dass man ihre Aura und ihr Gewicht in unserer Gesellschaft spürt – und dass sich Fragen nach ihrer Existenz damit erübrigt haben. Und natürlich werden wir über unsere Umfrage „StiftungenDigital“ berichten sowie den #sokoms25 Award für vorbildhafte Stiftungskommunikation vergeben, Kathrin Succow und Birgit Hubner sind hier schon in den Startlöchern. Hill: Welche Themen stehen bei Ihnen in 2026 auf der Agenda? Karow: Neben #sokoms26, das wir am 3ten und 4ten November erneut ausrichten werden, steht mit dem #vtfds26 das zweite Festival am 16ten und 17ten Juni ante portas. Stiftungsvermögen machen viele Stiftungsverantwortliche nicht so gerne, das macht häufig irgendjemand einfach mit, aber was Du vorne nicht verdienst, kann du hinten nicht ausgeben. Das Stiftungen mitgegebene Vermögen muss gemanagt werden, es muss als Pool der Möglichkeiten für die Ausgabenseite gesehen werden. Beim #vtfds26 werden wir ebenfalls in Leipzig drüber sprechen, warum Stiftungsvermögen in vielen Stiftungen „anders muss“, was es braucht damit das passiert. Der #vtfds26 (www.vtfds.de) entwickelt sich vom TV-Format zum Festival, das freut uns natürlich sehr, aber es ist auch die

  • FINANZPLATZ FRANKFURT & RESEARCH: Studie „Alternative Investments, Immobilien & ESG“ Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE & FONDSBOUTIQUEN.DE mit Sebastian Thürmer (artis Institutional Capital Management GmbH) und Dr. Michael König (Primus Valor AG) über die Ergebnisse der Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternative Investments 2025“. Zum einen wurden die allgemeinen Inhalte und Ergebnisse der Studie zu Immobilien, Alternative Investments und ESG erläutert (Immobilien, Infrastruktur, Erneuerbare Energien etc.), zum anderen wurde intensiver über das Thema Investments in Wohnimmobilien in Deutschland und Asset Allocation diskutiert. INSTITUTIONELLE INVESTOREN wurden auch in diesem Jahr bei dieser Befragung wieder zu folgenden Entwicklungen (Bereiche & Stichworte) befragt: Planung zum Ausbau der Immobilienquote, Nutzungsarten, Allokation, Regionen, Alternative Investments (AI)-Quoten, AI Segmente, Private Debt, Erneuerbare Energien, Infrastructure Equity, Private Equity, Attraktivität der Asset-Klassen, Bedeutung & Strategie „Nachhaltigkeit“, ESG – Leitfaden & Analyse, Impact Investing, energetische Sanierungsmaßnahmen bei Immobilien. INFORMATION: https://www.youtube.com/watch?v=UdTVvWW1SWw www.artis-icm.de (Sebastian Thürmer) www.primusvalor.com (Dr. Michael König)  Rückfragen zur Studie (Zusammenfassung, Zusatzinformationen, PDF etc.): info@markus-hill.com Institutionelle Investoren erhalten die Studie kostenfrei. Bei Interesse an einer Teilnahme für die Studie in 2026 bitte einfach eine Nachricht an die oben angegebene Mail senden. Dialog & Information: FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL Foto: Finanzplatz Frankfurt

  • „Da ich immer wieder von Schweizer Fondsboutiquen gefragt werde, ob ein Markteintritt in Deutschland sinnvoll ist, habe ich mir gedacht: Wer könnte dazu besser Auskunft geben als Markus Hill von MH Services in Frankfurt? Er gilt als ausgewiesener Kenner der deutschen Fondslandschaft – mit einem exzellenten Netzwerk, grosser Marktübersicht und viel Erfahrung im Dialog mit Family Offices. Nicht umsonst wird er in der Branche gerne als «Mr. Family Office» bezeichnet. Mit seinen reichweitenstarken Kanälen zu den Finanzmärkten in Deutschland, der Schweiz, in Liechtenstein und Österreich ist Markus auch auf LinkedIn bestens vernetzt – ein weiterer guter Grund, warum wir sehr glücklich sind, ihn 2026 bei unseren Events in Zürich und St. Moritz erneut dabeizuhaben. Ich freue mich ausserdem jetzt schon auf unseren Kaffee im November in Frankfurt – und auf das obligatorische gemeinsame Foto. Thomas J. Caduff, CEO, Fundplat GmbH Caduff: Herr Hill, Sie kennen die Fondslandschaft im deutschsprachigen Raum wie kaum ein Zweiter – wenn in Zürich Katerstimmung herrscht: Wo sehen Sie aktuell noch Lichtblicke oder gar Grund zur Freude? Markus Hill, MH Services & Thomas Caduff, CEO, Fundplat GmbH Hill: Das Thema Fondsboutiquen ist ein «Dauerbrenner» auf Investorenseite, hier ist immer Lang­frist­denke angesagt. Fondsboutiquen haben ohnehin einen treuen Fankreis, dies gilt bei liquiden- und nicht-liquiden Ansätzen. Gegenwärtig beobachte ich stark die Diskussion im illiquiden Bereich (AIF etc.), hier positio­nieren sich zunehmend neue Adressen mit exzellenter Expertise aus dem DACH-Raum. Caduff: Viele Schweizer Fondsboutiquen wollen nach Deutschland – ich bin skeptisch, denn selbst deutsche Anbieter tun sich in der Schweiz schwer. Ist mein Pessimismus unbegründet? Hill: Nischenanbieter mit exzellenter Expertise und Track Record aus der Schweiz stossen auf Interesse. Markus Hill Es kommt auf die ersten Schritte an. Viele Dinge werden gerade bei Fonds­boutiquen oft schon zu Beginn bei Markt­eintritt suboptimal «eingefädelt». Das führt oft dazu, dass das erste halbe Jahr des Eintritts auf dem falschen Gleis erfolgt. Nischen­anbieter mit exzellenter Expertise und Track Record aus der Schweiz stossen auf Interesse. Wenn dann noch Added Value im Sinne von Research, Erreich­barkeit und «Fonds­advisor-als-Sparring­partner-Approach» angeboten werden, hat man oft den Fuss in der Tür für ein erstes Gespräch. Gerade Family Offices, nicht nur in Deutschland, schätzen diese Added-Value-Kombination auf der Anbieterseite. Caduff: Aktiv gemanagte ETFs sind in den USA ein Megatrend – viele Anbieter mit fast identischen Produkten jagen nun auch in Europa denselben Erfolg. Die Preise werden purzeln, der Wettbewerb zieht an. Ist das in Frankfurt ebenfalls das grosse Thema – oder bleibt’s bei Lippen­bekennt­nissen? Hill: Nein. Marketing, Sichtbarkeit, Kosten, Regulierung – alles Bereiche, wo aktive ETFs durchaus für sich punkten können. Kanniba­lisierung, MeToo-Effekt, Verwässerung des ETF-Gedankens etc. – auch hier sind noch nicht alle Diskussionen beendet. Auf jeden Fall lohnt es sich, dieses Segment auf dem Radar zu haben. Die Fragen stellte Thomas J. Caduff, CEO, Fundplat GmbH“ Link zum Original-Interview:  https://fundplat.com/interview/fondsboutiquen-haben-ohnehin-einen-treuen-fankreis-dies-gilt-bei-liquiden-und-nicht-liquiden-ansaetzen/ Markus Hill ist seit Mitte 2005 unab­hän­giger Asset Mana­ge­ment Consultant. Beruf­licher Hinter­grund sind u.a. Firmen wie SEB Bank (Marke­ting/Produkt­mana­ge­ment, Invest­ment Banking) und Credit Suisse Asset Mana­gement (Vertrieb, Asset Mana­ge­ment). Zu seinen Tätig­keits­fel­dern gehören die Betreuung von Manda­ten im Marke­ting-, PR-Bereich und Fonds­­se­lek­tion. Als ehe­ma­liger Head of Sales Publi­kums­fonds bei einer Invest­ment­­bou­tique (Aktien und Renten) und in der externen Zusammen­­arbeit mit einem Dach­­fonds­­ma­nager stehen kleine- bis mittel­grosse Asset-Mana­gement-Firmen im Fokus seines Inte­resses. Zusätz­lich beschäf­tigt er sich jour­na­lis­tisch mit den Themen Fonds­bou­tiquen (fondsboutiquen.de) und Einsatz von Publi­kums­­fonds bei Insti­­tu­tio­­nellen sowie mit der Thema­tik Ziel­­fonds­­auswahl bei Multi-Mana­­ge­ment-Ansätzen. Zusätzlich liegt ihm der Finanz­­platz Frankfurt als Ort des Gedan­ken­­aus­tausches am Herzen (finanzplatz-frankfurt-main.de). Dialog & Information: FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL Foto: Pixabay Quelle: www.fundplat.com

  • „Wer langfristig denkt, kommt bei der Asset Allocation um Wohnimmobilien nicht herum“ Präferenzen institutioneller Investoren, Asseklasse Immobilien, „manage to green“ – Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Dr. Michael König, Primus Valor AG, über den deutschen Wohnungsmarkt und über wesentliche Parameter bei Investmententscheidungen in diesem Segment – Stichworte: Inflation, Regulierung & „Bauturbo“. Dr. Michael König, Primus Valor AG Hill: Vielen Dank nochmals für unsere gemeinsame Panel-Diskussion über die aktuellen Studienergebnisse von Sebastian Thürmer (Präferenzen institutioneller Investoren bei Immobilien und Alternative Investments). „Gewohnt wird immer“ ist ein Bonmot der Immobilienbranche. Trotzdem haben wir in den letzten 3 Jahre deutliche Verwerfungen am Markt gesehen. Wie passt dies zusammen?König: In der Tat stimmt hier beides. Immobilien gelten auf mittlere Frist als Stabilitätsanker, die natürliche Marktschwankungen ausgleichen können. Investitionen in Wohnimmobilien vermeiden zusätzliche Risiken, wie sie bei gewerblichen Immobilien immer wieder auftreten. Denken Sie beispielsweise an „Stranded Assets“ im Bereich Einzelhandel oder nicht mehr passende Büroflächen in peripheren Lagen. Wohnimmobilien werden unabhängig von konjunkturellen Herausforderungen gesucht, manche Statistiken zeigen bereits jetzt bis zu einer Million fehlenden Wohnungen in Deutschland.Hill: Das heißt, Sie gehen davon aus, dass die Wertentwicklung bei Wohnimmobilien wieder ansteigen wird?König: Absolut. Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch. Jeder der einmal versucht, eine neue Mietwohnung zu finden, kennt dieses Problem. Trotz aller politischen Versuche auf die Preisbildung einzuwirken, führt eine solche Überhangnachfrage zwangsläufig zu steigenden Preisen. So sind die Neuvertragsmieten die letzten fünf Jahre um durchschnittlich über 5% pro Jahr angestiegen. Für Vermieter bedeutet dies einen planbar steigenden Ertrag und über das Ertragswertverfahren auch die Erwartung auf wieder steigende Immobilienwerte in den nächsten Jahren. Wer langfristig denkt, kommt bei der Asset Allokation um Wohnimmobilien nicht herum.Hill: 5% pro Jahr nominal klingt ja nicht so viel, wenn man die Inflation berücksichtigt…König: Das Kiel Institut für Weltwirtschaft hat gerade erst evaluiert, dass der reale Anstieg der Mieten, also nach Abzug der Inflationsrate, in den letzten 10 Jahren bei über 13% gelegen hat. Welches andere Asset liefert einen real stetig steigenden Ertrag und schützt Vermögen damit vor den Folgen der Geldentwertung. Markus Hill Hill: Primus Valor nennt seine Fonds „ImmoChance Deutschland Renovation Plus“. Welche Bedeutung hat dieser längere Name?König: Mit dieser Formulierung wollen wir klar und transparent beschreiben, was wir tun. Wir investieren die Kundengelder in Bestandswohnimmobilien in Deutschland, die oftmals Möglichkeiten zur Optimierung eröffnen. Mit einer klaren Value-Add-Strategie identifizieren wir bereits vor Ankauf der Immobilien die Potentiale, beispielsweise im energetischen Bereich durch bessere Dämmung, neue Fenster oder Heizungsanlage. Dies nennen wir „Renovation Plus“. Mit solchen Maßnahmen sind erfahrungsgemäß bis über 50% Heizenergieeinsparung erreichbar. Eine klassische Win-Win-Win-Situation, da sowohl die Umwelt profitiert, die bestehenden Mieter geringere Heizkosten haben und der Fonds den Mietertrag marktunabhängig steigern kann. Diese Strategie ist Grundlage der Einstufung als Artikel 8 Fonds der EU-Offenlegungsverordnung.Hill: Man liest oft, dass energetische Sanierungen sehr teuer geworden wären. Wie sehen Sie dies?König: Vor allem durch die zunehmende Regulierung sind die Baukosten insgesamt in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als die Inflationsrate. Dies führt derzeit – neben den höheren Zinskosten – dazu, dass immer weniger Neubau umgesetzt werden kann und sich der herrschende Wohnungsmangel nicht lösen kann. Hier wäre eine Entschlackung der Vorschriften wünschenswert. Wir sind bei Primus Valor über 10 Jahren aktiv bei der Sanierung von Wohnimmobilien, auch im energetischen Bereich. Neben umfassenden Erfahrungen profitieren wir dabei von langjährigen Partnern im Handwerk, die uns diese Maßnahmen kostengünstig und qualitativ umsetzen können. Dazu ein aktuelles Beispiel: Bei unseren jüngsten Ankäufen in Bayern planen wir für die nächsten Jahre zusätzliche Renovationskosten von durchschnittlich 12% bezogen auf den Ist-Kaufpreis. Vor allem die energetische Effizienz werden wir optimieren und die gut 70 Jahre alten Gebäude damit zukunftsfester aufstellen.Hill: Bisher hat Primus Valor ausschließlich Publikumsfonds aufgelegt. Jetzt erwägen Sie den Einstieg in den institutionellen Bereich. Was ist der Auslöser?König: Seit 2007 haben wir 13 Fonds für Privatkunden aufgelegt und davon bereits sechs mit einem durchschnittlichen Ergebnis von über 8% pro Jahr wieder aufgelöst. Als Marktführer im Bereich Value-Add-Wohnimmobilienfonds sprechen wir für Transaktionen auch viel mit institutionellen Investoren. Meist wollen die sich von älteren Objekten trennen, da man sich den Aufwand einer umfassenden Renovation nicht zumuten möchte. In vielen Gesprächen wurden wir gefragt, ob wir nicht auch einmal einen Fonds für institutionelle Anleger auflegen könnten, mit denen diese ganz gezielt diese „manage to green“ Strategie, die einen Beitrag zur CO2-Reduktion im Gebäudebereich leistet, umsetzen könnten. Daher prüfen wir derzeit, wie ein solches Konzept ergänzend zum Publikumsfonds passen könnte.Hill: Wir hatten mit „gewohnt wird immer“ begonnen. Die neue Regierung will jetzt den „Bauturbo“ zünden, um mehr Wohnungen zu schaffen. Kommt damit der Wohnungsmarkt perspektivisch unter Druck?König: Überhaupt nicht. Wir haben derzeit gut 43 Millionen Wohnungen in Deutschland und einen Mehrbedarf von bis zu einer Million. Selbst wenn der Turbo funktionieren würde, ist nicht absehbar, dass diese Lücke geschlossen werden könnte. Hierzu müssten über mehrere Jahre jeweils mehr als 320.000 Wohnungen gebaut werden, wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung errechnet hat. Mit den bisher durchschnittlich 18.000 monatlich genehmigten Wohnungen im Jahr 2025, also grob 200.000 Wohnungen im Jahr, wird diese Lücke nicht zu schließen sein, sondern eher weiter wachsen. Daher bleibt eine vermietete Wohnimmobilie weiterhin der Stabilitätsanker für viele Investoren, mit durchaus attraktiven Renditen, wie unsere bereits aufgelösten Fonds zeigen.Hill: Ich danke Ihnen für das Gespräch. www.primusvalor.de Dialog & Information: FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL Foto: Pixabay Quelle: IPE D.A.CH

  • Standpunkt: Asset Management, Fondsboutiquen und ChatGPT – Trend „Siechtum Public Relations“ versus Chance für Networking? „Inmitten der Schwierigkeit liegt die Möglichkeit“ (Albert Einstein). Künstliche Intelligenz zur Unterstützung und Steuerung im Bereich Asset Management ist mittlerweile kaum wegzudenken. Noch immer wird hier geforscht, getestet und auch praktisch Portfolio Management betrieben. Im Bereich der Kommunikation (Fachjournalismus und PR) zeigen sich mittlerweile auch die ersten Anzeichen von konstruktiver Disruption (Effizienzsteigerung) – Schlagworte: ChatGPT, OpenAI, maschinelles Lernen, Bots. Welche interessanten Folgen könnten sich aus dieser aktuellen Entwicklung für die Kommunikation im Segment Asset Management ergeben? Markus Hill FachjournalismusDas Internet hat hier bereits in der Vergangenheit einen Prozess des professionellen „Siechtums“ eingeleitet. Ohne Wertung, eher mit Bedauern betrachtet: Verlage sind Wirtschaftsbetriebe mit angeschlossener Redaktion und unterliegen dem immer härter werdenden Druck, profitabel zu sein, das Modell „Gatekeeper“ ist nicht mehr aktuell. Disruption im Datensegment führt hier zu Atomisierung des Marktes und Steigerung der Wettbewerbsintensität – die Markteintrittshürde für neue Journalisten kann durch die aggressive Nutzung von ChatGPT zusätzlich gesenkt werden. Journalisten mit fachlicher Expertise und Netzwerk, die zudem in der Branche selbst als Center of Competence wahrgenommen werden, haben hier weit weniger zu befürchten als Neueinsteiger im Fachjournalismus. Für die Newcomer im Journalismus wird es womöglich schwieriger werden, hier ein eigenes Profil aufzubauen – wer hat am Schluss selbst den Text geschrieben und redigiert? Was ist Anteil der Maschine? Beispiel: Die Übersetzungs-Software DeepL und die Auswirkungen in der Übersetzerszene sind vielleicht Indikatoren für die Richtung der Entwicklung – nur Added Value wird am Schluss Preissetzungsmacht steigern – was ist der letzte Feinschliff, Muttersprachler-Faktor etc., der dem Auftraggeber wirklich Geld wert ist (Differenzierungsmerkmal: Fachexpertise)?Public Relations & FondsboutiquenAuch dieses Segment (PR-Agenturen) unterliegt einem extremen Wettbewerbsdruck, insbesondere bei Betrieben mit einem „ambitionierten“ Fixkostenblock. Warum kann es hier schwieriger werden? Die Kunden schauen mittlerweile genauer auf die fachliche Verankerung der Agenturen im Zielgruppensegment. Verfügt die Agentur selbst über eine Wahrnehmung in der Fach-Community? Unterschwellig wahrnehmbar bei Kunden ist die Agenda: „Liebe Agentur, wir wollen Brand Building betreiben, visibler werden – eigentlich erwarten wir aber durch das Publizieren mittelbar und unmittelbar Anfragen von Investoren für unsere Produkte“. Viele der Agenturen werden hier in Zukunft Schwierigkeiten haben, lediglich Klickzahlen (KPIs) zu liefern. Diese Klickzahlen lassen sich durch etwas Kreativität von Digital Natives („Juniors“) oft darstellen, doch worin besteht der wahrnehmbare Nutzen für den Unternehmer, der eigentlich fortwährend in der Kategorie Business Development denkt? Chancen ergeben sich hier für Agenturen, die zum Beispiel durch Veranstaltungsformate und Communities („Analog“, Internet, Social Media etc.) den „Prospects“ glaubhaft demonstrieren, dass hier nicht nur fortwährend PR-Mitteilungen „in die Breite geschossen werden“ (O-Ton von Fondsadvisor) – in der Hoffnung, dass die Meldung auf irgendeiner Webseite erscheint.Natürlich, das „Eine“ schließt das „Andere“ nicht aus – Grundrauschen und Wahrnehmung (Branding) durch Top-PR-Arbeit ist wichtig: Als Grundlage dafür, auf schnellere Weise in einen Dialog mit dem Kunden zu kommen. Die Agenturen, die hier sozusagen „spitz“ demonstrieren können, dass sie von der letztendlich relevanten Zielgruppe wahrgenommen werden, werden durch ChatGPT nicht wirklich bedroht. Im Gegenteil – Vorarbeiten (Research, First Draft etc.) gestalten sich leichter – in Kombination mit PR-Fachleuten ergeben sich hier weiterhin exzellente Aussichten. ChatGPT & more – eine Chance für Qualitätsführerschaft! Dialog & Information: FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL Foto: Finanzplatz Frankfurt Quelle: IPE D.A.CH

  • „Allerdings sind die Multi Family Offices längst nicht alle gleich gut“ Wo treffen sich Family Officers in Deutschland? Welche Themen prägen aktuell die Agenda – von Nachfolgekonflikten über Testamentsvollstreckung bis hin zu Private Markets? Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT mit Dr. Henning Schröer, FIDUBONUM, über die Kunst der Moderation in Familien, die Herausforderungen bei der Auswahl von Multi Family Offices und die Frage, wie Produktanbieter mehr Gespür für die Realität und die Interessenlage von Family Offices entwickeln können. Zusätzlich angesprochen wurde auch das Thema Family Offices, Financial Education & Networking (8. Jahrestagung Family Office). Dr. Henning Schröer, FIDUBONUM & Markus Hill Hill: Welche Themen beschäftigen Sie derzeit intensiver?Schröer: Ich habe im Moment mehrere Mandate, in denen ich mit Familien eine Inhaberstrategie erarbeite. Die Konstellationen sind jeweils sehr unterschiedlich: eine Familie ist sehr groß und es geht vorrangig darum, Gemeinsamkeiten zu schaffen und den Familienzusammenhalt zu stärken. Bei einer anderen Familie gibt es mehrere Dinge, die seit Jahren schon schwelen, aber nie richtig angesprochen wurden. Bei einer dritten Familie knistert es gewaltig, nicht zuletzt aufgrund vermeintlicher Ungerechtigkeiten beim Erbe. Obwohl die Fälle sehr unterschiedlich liegen, hilft es eigentlich immer, mit den Beteiligten über ihre Werte und die sich daraus ergebenden Ziele zu sprechen. Das lenkt zunächst von den kleinteiligen Konflikten ab. Trotzdem lassen sich vom Allgemeinen kommend dann doch sehr konkrete Lösungen entwickeln. Es ist spannend – und nicht selten sogar beglückend – zu sehen, wie viel man hier mit guter Moderation erreichen kann.Hill: Die „8. Jahrestagung Family Office“ steht vor der Tür. Wie sieht in groben Zügen das Programm aus, Themenstränge und Besonderheiten? Worauf freuen Sie sich besonders?Schröer: Wir haben wie immer bewusst viele Themen aus ganz unterschiedlichen Bereichen ausgewählt, denn die Jahrestagung soll ja vorrangig den Zertifizierten Family Officern eine thematisch breite Fortbildung ermöglichen. Anknüpfend an die vorherige Frage haben wir eine Mediatorin zu Gast, die zunächst abstrakt und dann im Gespräch mit mir anhand einiger Beispielsfälle vorstellt, wie es in zerstrittenen Familien weitergehen kann, wenn ich mit meinem Latein am Ende bin. Wir haben ein paar spezielle Anlagethemen wie Private Markets, Start-up-Investments und Drittsicherheiten. Sehr geschätzt von unseren Gästen sind auch immer Einblicke in andere Family Offices. Da haben wir in diesem Jahr Porsche, Syngroh (Hansgrohe) und Merck am Start. Und auch für große Familien wichtige Themen wie Testamentsvollstreckung und Sicherheitsrisikomanagement stehen auf der Agenda.Worauf ich mich besonders freue? Die Veranstaltung wird bestimmt wieder toll. Aber ihren ganz besonderen Reiz zieht sie daraus, dass wahrscheinlich nirgendwo sonst in Deutschland so viele Family Officer aufeinandertreffen und sich austauschen. Da ist im Laufe der letzten Jahre ein richtiges Netzwerk entstanden, weil wir ganz viele „Stammgäste“ haben. Das ist nützlich, aber es ist auch einfach menschlich schön, bestimmte Leute jedes Jahr zur Jahrestagung wiederzutreffen.Hill: Wir hatten zu Beginn des Jahres bei meinem Panel „Finanzplatz Frankfurt am Main meets Family Offices, Asset Allocation & Financial Education“ eine interessante Diskussion über ein Projekt von Ihnen, dass sich mit der Auswahl eines Multi Family Offices beschäftigt. Wie hat sich das Projekt dann im weiteren Prozess entwickelt? Welche Schritte waren erforderlich und welche Erfahrungen ziehen Sie aus solchen Projekten?Schröer: Ich erlebe es in letzter Zeit häufiger, dass Familien sich explizit gegen ein Single Family Office entscheiden, auch wenn ihre Vermögensgröße ein solches hergäbe, und lieber nach einem passenden Multi Family Office schauen. Das erspart ihnen viel Aufwand und Verantwortung. Allerdings sind die Multi Family Offices längst nicht alle gleich gut. Und auch die besten von ihnen sind in manchen Bereichen stärker als in anderen. Deshalb ist es für eine Familie, die ein Multi Family Office beauftragen will, ganz wichtig, vorab zu klären, welche Leistungen sie sich von ihm in welcher Qualität erhofft. Das sind dann ganz ähnliche Überlegungen, wie man sie bei der Gründung eines Single Family Office anstellen würde. Auch die Investmentphilosophie sollte idealerweise schon vor Beginn der Suche feststehen. Es sollte also z.B. geklärt sein, in welche Assetklassen investiert werden soll, an welche Alpha-Quellen man glaubt, wie das Risiko eingegrenzt werden kann, welcher Grad an Unabhängigkeit für die Familie gewahrt bleiben soll etc. Danach kann man mit einer sehr spitz auf die Bedürfnisse der Familie formulierten Ausschreibungsunterlage an verschiedene Multi Family Offices herantreten und mit ihnen über die für die Familie wirklich wichtigen Punkte reden. Auch dann fällt es oft noch nicht leicht, die jeweilige Qualität von außen zu beurteilen. Aber Erfahrung, der Vergleich der Multi Family Offices im Verfahren miteinander sowie der ein oder andere Erfahrungsbericht aus meinem Netzwerk führen letztlich doch zu einem ziemlich guten Bild. Allerdings muss dann auch noch die persönliche Chemie stimmen. Wenn die Familienverantwortlichen mit dem qualitativ besten Multi Family Office oder ihrem für sie zuständigen Repräsentanten fremdeln, wird das zweitbeste oft das bessere sein. Übrigens kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Wettbewerbssituation eines Ausschreibungsverfahrens auch positiven Einfluss auf die angebotenen Preise hat. Da können die für das Auswahlverfahren aufgewandten Gebühren schon nach wenigen Monaten wieder reinverdient werden.Hill: Sie waren in Berlin auf einer Veranstaltung, die sich an Produktanbieter wandte und diesen die Besonderheiten von Family Offices vermittelt hat. Worüber genau haben Sie gesprochen?Schröer: Ich habe schon in meiner Zeit als Family Officer der Familie Merz oft den Eindruck gehabt, dass Vermögensverwalter, Fondsmanager, Projektentwickler und andere Produktanbieter mit ein bisschen mehr Gespür für die spezifische Gemengelage eines Family Officers in ihren Vertriebsbemühungen deutlich erfolgreicher sein könnten. Aber dieses Gespür zu entwickeln, ist natürlich nicht ganz einfach. Dabei wollten wir mit unserer Veranstaltung in Berlin unterstützen. Die große Verschiedenheit von Family Offices wird oft betont. Sie ergibt sich nicht nur aus den unterschiedlichen Aufgabenkreisen und der individuellen Entscheidung über Make-or-Buy. Sie hängt auch von Größe und Reifegrad der Familie und der Evolutionsstufe des Family Offices ab. Eine Rolle spielt ferner, wie intensiv sich die Familie in das operative Geschäft des Family Office involviert und wie stark Entscheidungsprozesse institutionalisiert sind. Der Family Officer kann auch hinsichtlich der Vermögensanlage ganz unterschiedliche Rollen spielen. Setzt er nur Investmentideen um, die ihm sein Prinzipal oder eine detaillierte Anlagestrategie vorgeben, wird er für Opportunitäten nicht ansprechbar sein. Wenn die unternehmerische Freiheit des Family Officers gering ausgeprägt

  • FINANZPLATZ FRANKFURT & RESEARCH: Studie „Alternative Investments, Immobilien & ESG“ Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE & FONDSBOUTIQUEN.DE mit Sebastian Thürmer (artis Institutional Capital Management GmbH) und Dr. Michael König (Primus Valor AG) über die Ergebnisse der Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternative Investments 2025“. Zum einen wurden die allgemeinen Inhalte und Ergebnisse der Studie zu Immobilien, Alternative Investments und ESG erläutert (Immobilien, Infrastruktur, Erneuerbare Energien etc.), zum anderen wurde intensiver über das Thema Investments in Wohnimmobilien in Deutschland und Asset Allocation diskutiert. INSTITUTIONELLE INVESTOREN wurden auch in diesem Jahr bei dieser Befragung wieder zu folgenden Entwicklungen (Bereiche & Stichworte) befragt: Planung zum Ausbau der Immobilienquote, Nutzungsarten, Allokation, Regionen, Alternative Investments (AI)-Quoten, AI Segmente, Private Debt, Erneuerbare Energien, Infrastructure Equity, Private Equity, Attraktivität der Asset-Klassen, Bedeutung & Strategie „Nachhaltigkeit“, ESG – Leitfaden & Analyse, Impact Investing, energetische Sanierungsmaßnahmen bei Immobilien. https://youtu.be/UdTVvWW1SWw INFORMATION: www.artis-icm.de (Sebastian Thürmer) www.primusvalor.com (Dr. Michael König)  Rückfragen zur Studie (Zusammenfassung, Zusatzinformationen, PDF etc.): info@markus-hill.com Institutionelle Investoren erhalten die Studie kostenfrei. Bei Interesse an einer Teilnahme für die Studie in 2026 bitte einfach eine Nachricht an die oben angegebene Mail senden. Dialog & Information: FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL Foto: Finanzplatz Frankfurt

  • Transportlogistik: Investieren in die nachhaltigste Form der Mobilität Investmentchancen in einem nachhaltigen Wachstumsmarkt: Mit Institutionellen Fondslösungen in die Schiene investieren Nachhaltigkeit ist mehr als Sonne und Wind Nachhaltiges Investieren und Sustainable Finance sind die Mega-Trends der Kapitalanlage in den letzten Jahren. An diesen kommt niemand mehr vorbei. Das Thema hat aber deutlich mehr Facetten, als man gemeinhin denkt. Denn Nachhaltigkeit ist viel mehr als Windparks oder Solarenergie. Die Verengung dieses Themas auf Sonne und Wind gehört der Vergangenheit an.   Güterschienenverkehr ist der ‚Hidden Champion‘ der Nachhaltigkeit Der ‚Hidden Champion‘ der Nachhaltigkeit ist der Güterbahnverkehr. Das Umweltbundesamt adelt diesen Sektor der Mobilität: Der Energieverbrauch pro ⁠Tonnenkilometer⁠ ist im Bahnverkehr insgesamt deutlich geringer als mit dem Lkw. Der Gütertransport auf der Schiene entwickelt sich zudem langfristig positiv: Sein Anteil stieg zwischen 1999 und 2015 von 16,5 % auf 19,2 % an. In den letzten Jahren schwankt der Anteil zwischen 19 und 21,5 %.[1] Tausendsassa der Nachhaltigkeit Der Schienengüterverkehr spielt somit eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Mobilität und kann einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Nachhaltigkeitsaspekte des Schienengüterverkehrs decken eine breite Palette der Umweltfreundlichkeit und Klimaverträglichkeit ab: Reduzierte CO₂-Emissionen: Der Schienengüterverkehr verursacht pro Tonnenkilometer deutlich weniger CO₂-Emissionen als der Straßenverkehr. Energieeffizienz: Bei guter Auslastung ist der Schienengüterverkehr energieeffizient und kann die Transportleistung bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch steigern. Intermodalität: Intermodale Transportlösungen, die Schiene, Straße und See miteinander verbinden, können die Effizienz des Logistiksystems erhöhen und die CO₂-Emissionen reduzieren. Reduktion von Lärm und Luftverschmutzung: Der Schienenverkehr verursacht im Vergleich zum Straßenverkehr weniger Lärm und Luftverschmutzung. Welche Weichenstellungen plant die Politik? Steigerung des Marktanteils: Die Bundesregierung hatte sich schon im ‚Masterplan Schienenverkehr‘ das Ziel gesetzt, den Anteil des Schienengüterverkehrs am gesamten Güterverkehr bis 2030 auf 25 % zu erhöhen[2]. Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der Intermodalität: Intermodale Terminals können den Schienengüterverkehr stärken. Die neue Koalition von Union und SPD hat sich daher auch in ihrem Koalitionsvertrag zur Steigerung der Investitionen ins deutsche Schienennetz bekannt. Die neue Regierung hat ausdrücklich angekündigt, „mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern“[3]. Die Planungen, um den Sanierungsstau auf der Schiene zu beheben, werden zudem mit einer verbindlichen Finanzierungszusage – dem sog. ‚Eisenbahninfrastrukturfonds‘ – versehen. Schwerpunkt der Investitionen sind z. B. digitale Stellwerke und eine flächendeckende ETCS-Ausrüstung (European Train Control System). Hierzu soll ein großer Teil des neuen Sondervermögens Infrastruktur in die Schiene investiert werden. Privat hat Vorfahrt vor Staat Die Brutto-Anlageinvestitionen privater Investoren in die Schiene kletterten sowohl bezogen auf Fahrzeuge als auch auf Gesamtinvestitionen seit 2013 auf einen neuen Rekordwert[4]. Für die Schiene wird in den kommenden Jahren die Infrastruktur der entscheidende Engpass bleiben. Vor allem dorthin werden die Milliarden des neuen Sondervermögens fließen. Das private Kapital, das mit der Liberalisierung des Bahnverkehrsmarktes und dem Aufbruch der staatlichen Monopole mobilisiert wird, wird vor allem für die Ausrüstung benötigt. André Wreth, Solvium Capital Denn staatliche Eisenbahngesellschaften bzw. Gesellschaften investieren vorrangig in den Ausbau der Schienennetzinfrastruktur, zum Beispiel in den Ausbau und die Verlängerung von Überholgleisen, und in den Personenverkehr. Für Investitionen in die Modernisierung bzw. den Ausbau oder Erhalt der Güterwagenflotte standen und stehen oft nicht ausreichend Gelder zur Verfügung. In der Folge wurde überaltertes oder nicht mehr zu modernisierendes Equipment aus dem Markt genommen. Zur Kompensation bedienen sich die traditionellen Betriebe der Leasingangebote privater Eisenbahnverkehrsunternehmen – Tendenz steigend. Investmentmarkt mit regulierten Angeboten erschlossen Für die Nutzer von Logistikequipment bietet das Mieten oder Leasen von Ausrüstungsgegenständen im Vergleich zum Erwerb einige Vorteile. Es fallen keine Anschaffungskosten an, so dass Liquidität geschont und das Eigenkapital gestärkt wird bzw. eine geringe Bilanzberührung stattfindet. Der Vermietmarkt für Güterwagen in Europa ist heute ein etablierter und wichtiger Teil der Schienenlogistik: Vermietunternehmen bieten Eisenbahnverkehrsunternehmen und Industriekunden die Möglichkeit und die nötige Flexibilität, ihre Flotten an Nachfrageschwankungen anzupassen. Der Vermietmarkt für Güterwagen in Europa hat sich somit von seinen Anfängen vor über 150 Jahren zu einem unverzichtbaren Teil der modernen Schienenlogistik entwickelt. Er trägt wesentlich zur Flexibilität und Effizienz des Schienengüterverkehrs bei und wird angesichts der wachsenden Bedeutung nachhaltiger Transportlösungen weiter an Bedeutung gewinnen. Fazit Nachhaltigkeit, enormer Kapital‑ und Modernisierungsbedarf und politischer Rückenwind: Der Markt für Güterwagenleasing in Europa zeigt ein signifikantes Wachstum, das gleich durch mehrere Faktoren beeinflusst wird: Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Transportlösungen, die Liberalisierung des Schienenverkehrs und Investitionen in die Infrastruktur sind entscheidende Treiber dieses Wachstums. Inzwischen gibt es für institutionelle sowie für private Anleger regulierte und diversifizierte Investitionsmöglichkeiten hierfür im Bereich Transportlogistik. Logistikequipment gehört zu den zulässigen Vermögensgegenständen nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), sowohl für institutionelle als auch für Retail-Investoren. Autor: André Wreth, Solvium Capital Solvium Capital ist seit 2011 Anbieter und Manager von Investments in Infrastruktur und Transportlogistik für Privatanleger:innen, professionelle und institutionelle Investor:innen. Die mittelständische Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Hamburg und weitere Standorte in Deutschland, Hongkong, Singapur, China und Südkorea. Solvium investiert für und mit Investor:innen in langlebige und nachhaltige Ausrüstungsgegenstände und Assets, insbesondere in europäische Güterwagen, Standardcontainer, Standard-Tankcontainer, Wechselkoffer und Logistikequipment. www.solvium-capital.de [1] https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-umweltfreundlicher-gueterverkehr#welche-bedeutung-hat-der-indikator [2] https://www.bmv.de/DE/Themen/Mobilitaet/Klimaschutz-im-Verkehr/Schienengueterverkehr/schienengueterverkehr.html [3] Verantwortung für Deutschland, Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD 21. Legislaturperiode, S. 26 [4] Verkehr in Zahlen 2024/2025, hrsg. vom Bundesverkehrsministerium, S. 22ff VERANSTALTUNGSMITTEILUNG / INSTITUTIONELLE INVESTOREN – SOLVIUM: „Liebe Anlageexperten und Portfoliomanager von Pensionskassen, Versicherungen und Versorgungswerken,Lust auf einen neuen Blick auf die Verkehrsinfrastruktur? Wir laden Sie herzlich zu einem kurzen, informativen Einblick in die Welt der Transportlogistik als Teil der Verkehrsinfrastruktur ein.In nur 15 Minuten – der Zeit für den Genuss eines belebenden Kaffees – eröffnen wir Ihnen neue Perspektiven auf stabile Erträge und effektive Portfoliodiversifikation.Entdecken Sie mit uns:+++ Kompakte Einblicke in die Chancen und Potenziale der Transportlogistik für Pensionskassen, Versicherungen und Versorgungswerke+++ Informationen zu unseren Kernmärkten: Güterwagen, Wechselkoffer und Standardcontainer+++ Einen Überblick über Solvium als globaler Asset-Manager für Logistikinvestments+++ Die Vorteile von Logistikequipment als stabiles, renditestarkes Investment mit NachhaltigkeitsmerkmalenNeue Einblicke, spannende Märkte, stabile Erträge – alles in einer Kaffeepause.“ INFORMATION ZUR VERANSTALTUNG: andre.wreth@solvium-holding.ag DIALOG & INFORMATION: FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL Foto: PIXABAY

  • Finanzplatz Frankfurt am Main & Gedankenaustausch: Family Offices, Vermögensstrukturierung, Fondsdomizile: Luxemburg, Schweiz, Liechtenstein oder Deutschland – Welches Fondsdomizil ist wirklich der „beste Freund“ des Family Offices?1. Finanzplatz Luxemburg = alternativlos? Viele Family Offices folgen fast reflexartig dem Ruf Luxemburgs, wenn es um die Auflage eines Private Label Fonds geht. Doch ist der Luxemburger Prestigestatus immer gerechtfertigt? Hohe Kosten und komplexe Strukturen in Luxemburg stehen inzwischen in der Kritik .2. Finanzplatz Deutschland dagegen mausert sich zum Geheimtipp: Deutlich niedrigere Verwaltungskosten und eine einfachere Besteuerung locken – aber traut sich die Branche, aus dem Schatten Luxemburgs herauszutreten? These: Manchmal ist der „Herdentrieb“ stärker als der Blick für alternative Lösungen. 3. Finanzplatz Schweiz vs. EU: Der Schweizer Finanzplatz genießt weltweites Ansehen, doch ein Fonds ohne EU-Passport bleibt eine Insel. Warum also setzen einige Family Offices weiterhin auf Schweizer Strukturen, während Finanzplatz Liechtenstein alle Türen zum EU-Markt öffnet und Schweizer Investoren sogar steuerliche Vorteile bietet ? Provokante Frage: Ist es Bequemlichkeit oder Unkenntnis, dass “Sonderlocken” wie Liechtenstein noch zu selten in Erwägung gezogen werden?4. Entweder/Oder – oder sowohl als auch? Muss ein Family Office alles auf eine Karte setzen, oder ist die Zukunft hybrid? Einige große Vermögensverwalter nutzen parallel mehrere Domizile: z.B. einen Luxemburger Fonds für internationale Anleger und einen deutschen Spezial-AIF für heimische Zwecke. Diskussionsanstoss: Denken Family Offices noch zu sehr in Schubladen (“Entweder Luxemburg oder Deutschland”) anstatt kreativ zu kombinieren?5. Andere Fondsdomizile (FINANZPLATZ ÖSTERREICH? – Malta, Gibraltar, Mauritius, Guernsey etc.), andere Lösungsansätze – welche Punkte oben müssten noch stärker bei einer neutralen Diskussion in den Vordergrund gestellt werden?Finanzplatz Frankfurt am Main & Fondsboutiquen positionieren sich hier aus fachlicher Sicht gezielt und bewusst als neutral. Transparenz: Am 18.11.2025 wird bei der diesjährigen Veranstaltung „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein“ unter anderem auch als ein Punkt von vielen das Thema „Vermögensstrukturierung bei Family Offices“ angesprochen werden. Um fachorientiert und auch „unbefangen“ diskutieren zu können, ist es hilfreich das PRO und CONTRA der Fondsdomizile ansprechen zu können. Die Praxisimpulse dieser „Anfrage“ möchten wir vor der Veranstaltung in kurzer Form auch in einem Beitrag thematisieren. Praktische Impressionen von Markteilnehmern (Family Offices, KVGen, Regulatoren & „Multiplikatoren“ etc.) erscheinen an dieser Stelle oft weit wertvoller als Theorie-Recherchen im Netz. Input, Ideen und Anregungen zu dem Themenfeld sind willkommen:markus.hill@finanzplatz-frankfurt-main.de FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL Foto: ChatGPT

  • Fondsboutiquen & USA-Formel – Unabhängigkeit, Spezialisierung und Authentizität sind die hervorstechenden Merkmale dieser Hidden Champions der Asset Management-Branche. Diese Häuser lieben, was sie tun. Mit Leidenschaft setzen sie ihre tiefe „Nischen-Kompetenz“ zum Vorteil des Inverstors ein, in ihren Anlageentscheidungen sind sie absolut frei. Der Erfolg des Spezialisten-Ansatzes ist unbestritten. Viele dieser Ansätze werden aber heute immer noch so vermarktet, als ob Mund-zu-Mund-Propaganda der alleinige Faktor für den Boutiquen-Erfolg sei. Warum werden klassische Marketing-Mix-Ansätze oft kritisch gesehen? Gibt es andere Pfade, die man beschreiten könnte? PR, Branding und „Verbrannte-Erde-Faktor“Viele der nicht-visiblen Häuser betreiben natürlich Business Development. Die Strukturen reichen von Eigentümern, die allein über persönliches Netzwerk erfolgreich vertreiben, bis hin zu Häusern, die eigene Vertriebseinheiten haben. Gerade bei kleineren Boutiquen steht das Thema Vertrieb im Fokus, Branding („Markenbildung“) und Klickzahlen-PR sind für diese Adressen oft weniger interessant. Kostenintensive Advertorials oder die fortwährende Publikation von Unternehmensnachrichten über Presseverteiler erscheinen hier oft wenig zielführend. Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN Asset Management, PR-Branche und das Misfit-ProblemStoßen PR-Agentur und Fondsboutique aufeinander, dann bekommt man aus dem Markt oft folgendes Feedback: Die PR-Agentur möchte Themen wie Visibilität, Brandung und Reichweite verkaufen. Die Boutique schätzt diese Themen sehr. Unterschwellig steht aber häufig folgende Erwartung im Raum: Optimal wäre, dass nach Erscheinen des Artikels eine Ansprache von Investoren („Leads“) erfolgt. Die PR-Agenturen können hier in der Mehrzahl der Fälle nicht liefern. Woran liegt das? PRler sprechen allzu gern mit PRlern, Produktanbietern und mit Journalisten. Doch die wenigsten Medien-Professionals verfügen über eine überzeugende Vernetzung mit dem Segment Investoren – übrigens ein oft gehörtes Argument von Boutiquen-Seite. Selbst klassische, reichweitenstarke Publikationen tun sich hier oft schwer, weil ein Großteil der Medieninhalte fachlich nur bedingt die Interessen von Produktspezialisten und Investoren trifft: Ein interessantes White Paper von einem schreibgewandten Vertriebler geschrieben – und an eigene Investoren und Prospects kommuniziert – kann hier oft weit weniger Streuverlust haben, als das besagte Advertorial einer auflagenstarken Publikation. Herausforderung für die Asset Management-BrancheBranding ist nicht Mystik. Natürlich besteht der Königsweg für gegenwärtig wenig visible Boutiquen im Private Markets-Segment darin, mit ihren Kernkompetenzen wahrgenommen zu werden. Häuser mit klassischem Off-Market-Charakter sehen im Vertrieb, kombiniert (!) mit einem gewissen Bekanntheitsgrad, den optimalen Weg. Viele Pfade führen hier nach Rom. Einige der Häuser fahren zweigleisig, etwas Pressearbeit, etwas Marketing und der Kernfokus auf dem Vertrieb. Für die klassischen Dienstleister im Kommunikationsbereich findet sich hier ein spannendes Feld. Viele Häuser gehen aber hier zunehmend neue Wege, Stichworte: Social Media, LinkdedIn und eine dezente Direktansprache von Prospects. Family Offices, Off-Market-Ansatz und LernkurveVielleicht können kleinere Boutiquen etwas von Family Offices lernen. Viele dieser Häuser haben eine ähnliche Herausforderung: Eine spezielle Expertise in Zusammenhang mit dem Anspruch, dass man eigentlich nicht aggressiv verkaufen möchte. Daher haben viele Family Offices die Konferenz als Format für sich entdeckt. Ähnlich wie bei Boutiquen im Private Markets-Bereich wird hier über die Faktoren Expertise und Vertrauen gearbeitet, Schlagworte: Expertise, Pull-Faktor, PR, Social Media & Face-to-Face-Kontakt – es heißt ja nicht umsonst Marketing-Mix! Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt am Main. Kontakt: info@markus-hill.de; Website: www.markus-hill.de Foto: Markus Hill Quelle: IPE D.A.CH FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL

  • Sebastian Thürmer, artis Institutional Capital Management Die artis-Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternativen Investments“ liefert auch in diesem Jahr wieder aktuelle Zahlen und interessante Erkenntnisse. Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Sebastian Thürmer, artis Institutional Capital Management GmbH, über die Ergebnisse der Umfrage. Schwerpunkte der Ausführungen dieses Interviews (Teil 2 v. 2) war der Megatrend „Infrastruktur“ mit dem Fokus auf die Segmente Erneuerbare Energien und Infrastruktur Equity. Bereiche wie Wind- und Solarenergie, Repowering, Speichersysteme und das Investment in Verkehrsinfrastruktur standen ebenso im Fokus der Studie wie der Ausblick auf andere, investitionsrelevante Entscheidungsfaktoren und aktuelle Trends bezüglich des Themenfeldes „Nachhaltigkeitsaspekte“. Hill: Herr Thürmer, wenn man die artis-Studienergebnisse von 2023 und 2024 mit denen von 2025 vergleicht, scheinen die Planungen der Institutionellen für die Anlageklasse „Erneuerbare Energien“ tendenziell rückläufig zu sein. Viele Produktinitiatoren sprechen aber weiterhin von einem Megatrend. Wie schätzen Sie langfristig die Perspektiven dieser Assetklasse ein?Thürmer: ‚Erneuerbare Energien‘ liegen laut unserer Studie mit beachtlichen 52% bei geplanten Investitionen immer noch im Fokus der Institutionellen. Nur Infrastructure Equity ist mit 64% noch mehr gefragt. Deshalb bleiben die Perspektiven auch nach wie vor positiv. Richtig ist aber auch, dass in den letzten Jahren mehr Wettbewerb bei den Alternativen zu beobachten ist. Beispielsweise Infrastructure Equity, also die komplette Energiepalette und seit einigen Jahren weitere Themen wie Verkehr und Digitalisierung. Es ist erstaunlich, dass sich Erneuerbare trotz der starken Konkurrenz auf diesem hohen Niveau halten. Hill: Also erwarten Sie keine Verschiebungen in naher Zukunft?Thürmer: Märkte passen sich immer an. Erneuerbare mit klassischen Wind- oder Solarparks wird es auch in Zukunft geben, aber die neue Produktgeneration geht mehr auf die zukünftigen Anlegerbedürfnisse ein. Institutionelle Anleger investieren mittlerweile auch in Projektentwicklungen im Late-Stage-Bereich. Dafür spricht nicht nur eine höhere Rendite, sondern auch ein entsprechender Projekteinfluss, nicht nur in Bezug auf Nachhaltigkeit. Ebenso steigt das Interesse der Investoren an Hybridparks, der Kombination von Wind- und Solarparks. Professionelle Anleger investieren auch nicht erst seit gestern in Erneuerbare. Sie sind mit dem Thema „Altobjekte“ bestens vertraut. Hier ergeben sich Anlageopportunitäten im Repowering, also der Installation neuer Module in bereits aktiven, genehmigten und erschlossenen Anlagen. Das bedeutendste Thema für die nächsten Jahre sind aber Speichersysteme, die zur Überbrückung von Dunkelflauten gebraucht werden. Marktanalysten von Bloomberg/NEF erwarten bei den weltweiten Speicherkapazitäten bis 2030 ein Wachstum von mehr als 20% p.a. Batteriespeicher nehmen dabei die Hauptrolle ein. Solche Speicheranlagen können zwar auch von klassischen Infrastrukturfonds erworben werden, passen thematisch aber wesentlich besser zu Erneuerbaren. Gerade beim Thema Speicherung wird die Nachfrage in den nächsten Jahren stark ansteigen. Investoren bieten sich also auch zukünftig sehr gute Perspektiven bei den Erneuerbaren. Hill: Infrastrukturinvestments gehören laut Ihrer Studie zu den bevorzugten Investitionsfeldern institutioneller Anleger. Nun schnürt der Staat ein gigantisches Schuldenpaket, um in die Bundeswehr, aber auch massiv in die Infrastruktur zu investieren. Kann es sein, dass sich der Staat dabei die Filetstücke heraussucht und Institutionelle das Nachsehen haben?Thürmer: Der Staat muss in bestimmte Bereiche vorinvestieren, damit zusätzlich privates Kapital angelockt werden kann. Die öffentliche Hand muss sich aber auch in Teilbereichen engagieren, welche für private Investoren weniger interessant sind. Institutionelle nutzen meist Geschäftsfelder mit attraktivem Wachstumspotenzial, planbaren Cashflows, klaren Risikostrukturen, einer hohen Transparenz sowie einem aktiven Beitrag zur Senkung von CO2-Emissionen in Richtung „Net-Zero-Emissionen“.  Man kann das geplante Schuldenpaket auch positiv umschreiben und beispielsweise Investitionspaket nennen, das in den nächsten Jahren für zusätzliches Wirtschaftswachstum sorgt. Professionelle Marktteilnehmer dürfen sich nicht nur mit dem vorhandenen Produktangebot auseinandersetzen, sondern müssen die Märkte genau analysieren und in die Zukunft blicken, um interessante Nischenthemen zu entdecken, die zum jeweiligen Geschäftsmodell des Investors passen. Dann finden sich auch Möglichkeiten für Poolanlagen oder Co-Investments. Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN Hill: Können Sie uns hierzu ein Beispiel nennen?Thürmer: 25% der Treibhausgasemissionen in der EU werden vom Verkehr verursacht. Der Verkehrssektor ist damit der drittgrößte CO2-Emittent und liegt bei der Dekarbonisierung im Vergleich zum Energiesektor beträchtlich zurück. In der Politik und in den Medien wurde in letzter Zeit viel über Infrastrukturmaßnahmen debattiert. Die Bahn dürfte zu den Profiteuren des neuen Infrastrukturpakets zählen. Es geht um den Ausbau sowie die Sanierung des Schienennetzes, was sowohl für den Personen- wie auch für den Güterverkehr von Nutzen ist. Gleichzeitig möchte die Bahn, aus politischen Gründen, kräftig in den Personenverkehr, also beispielsweise in neue Waggons, investieren. Wenn man sich aber die Verkehrsprognose des Bundes 2040 ansieht, welche vor einigen Wochen vom Bundesverkehrsministerium vorgestellt wurde, wird der Personenverkehr nur um 8% zulegen. Der Güterverkehr hingegen wächst im gleichen Zeitraum um ein Vielfaches. Das kann die Lücke für institutionelle Anleger sein. Wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Schienenfahrzeuge, insbesondere Lokomotiven und Güterwagen, noch aus den 70er-Jahren stammen, kann man sich den Bedarf gut vorstellen. Plötzlich kommen nun solche Anlageprodukte für institutionelle Anlegergruppen auf den Markt. Die Renditen sind sehr attraktiv und die Fondslaufzeiten sind wesentlich kürzer als wir das von den Energiethemen her kennen. Außerdem reduziert der Gütertransport die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Transport auf der Straße um durchschnittlich 80%, was den Nachhaltigkeitsgedanken institutioneller Investoren sehr entgegen kommt. Hill: Bei welchen Kapitalanlageentscheidungen werden Nachhaltigkeitsaspekte besonders berücksichtigt?Thürmer: In der Regel geschieht dies bei neuen Immobilien-, Private Debt-, Infrastructure Equity- und Erneuerbaren Energien-Investments, weniger bei Private Equity- oder liquiden Anlagen. 9% investieren über alle Assetklassen hinweg nur noch in nachhaltige Kapitalanlagen, dabei handelt es sich eher um kirchliche Einrichtungen oder Stiftungen. Über 60% der befragten Teilnehmer sind wählerischer und machen dies von der jeweiligen Assetklasse abhängig. Hill: Unabhängig von Assetklassen, welche aktuellen oder zukünftigen Megatrends werden in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle einnehmen?Thürmer: Aktuelle Themen wie der Klimawandel, Ressourcenknappheit, weltweiter Wettbewerb um wichtige Rohstoffe, neue Technologien, Digitalisierung, der demographische Wandel, bestehende und zukünftige geopolitische Krisen, weltweit steigende Staatsverschuldungen oder die Sicherung unserer Sozialsysteme werden den Druck auf Politik, Gesellschaft und Kapitalmärkte weiter erhöhen. Diese Trends bedürfen tragfähiger Lösungen und werden uns fortlaufend – mal mehr, mal weniger – weiter beschäftigen. Hill: Herr Thürmer, vielen Dank für das Gespräch. Sebastian Thürmer ist geschäftsführender Gesellschafter der artis Institutional Capital Management GmbH in Frankfurt am Main. artis ist ein unabhängiger Placement Agent und Consultant für institutionelle Anleger in der D-A-CH-Region mit der ausschließlichen Ausrichtung auf Immobilien und Alternativen Investments. Seine Schwerpunkte sind

  • FONDSBOUTIQUEN: Mythen über Sales, „Notdurft“, institutionelle Investoren, Intelligenz & Vertrauen (GASTBEITRAG – Jürgen Büschges, JB Convest) In Analogie des alten Spruches von Waldemar Dyhrenfurth, einem deutschen Juristen und Schriftstellers des 19. Jahrhunderts: „Nur ungern nimmt der Handelsmann statt barer Münze Scheiße an“, gestaltet sich das Verhältnis zwischen Investment-Vertrieb und Vermögensverwaltenden Einheiten. Mein früherer Chef, Herr Prof. Dr. Penzkofer, hat mein Verständnis über das Verhältnis von Käufern und Verkäufern mit folgenden Satz nachhaltig geprägt: „Wenn Du mir nichts mehr glaubst, lüge ich Dir auch nichts mehr vor.“ Ein prägnanter Hinweis auf die Sinnhaftigkeit, ehrlich miteinander umzugehen. Jürgen Büschges, JB Convest Folgender Satz hat mich auch beeindruckt: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“. Viele Anlageausschusssitzung konnte man mit diesem Gedanken zusammenfassen. Für mich war es oft die Folge einer nicht realistischen Erwartung zwischen Anbieter und Kunden bezüglich des erworbenen Produktes. Das gilt für viele Bereiche des Lebens. Das gilt auch im Bereich der Medizinischen Versorgung, in dem das Prinzip der Eigenverantwortung immer relevanter wird. Gerade bei den Möglichkeiten in der Heimanwendung sind hier in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt worden. Aber zurück in die Welt des Vertriebes von Investmentprodukten. Neben (keinen bis opulenten) Fixgehältern speist sich der Motivation vertriebsseitig zusätzlich durch Provisionen, die insgesamt der Investor trägt. Dies trifft sowohl den Kreateur der Produkte als auch den Vertreibenden selbst. Dieser Teil des „Deals“ sind weitgehend offenzulegen. Interessant erscheint die Frage, worin genau die Gegenleistung liegt, die der Investor erwarten kann. Und damit auch die Frage, an welcher Art von Gegenleistung der Entscheider beim Investor interessiert ist. Man könnte nun argumentieren, dass die Antwort auf diese Fragen von der Art der (Investment-) Produkte und den speziellen Anforderungen des Anlegers abhängt. Das trifft sicherlich zu. Ein Hygienefaktor im Verhältnis der beiden Parteien könnte beispielsweise der Prozentsatz sein, wie hoch die realistische Chance ist, dass versprochene Produkteigenschaften erreicht werden können. Dieser Teil wird sicher definiert durch den moralischen Anspruch und die Fähigkeit des Kreateurs. Auf der Anlegerseite im institutionellen Bereich ist in den letzten Jahren viel Kompetenz aufgebaut worden, um Investmentprodukte qualitativ und quantitativ beurteilen zu können. Manchmal werden auch Berater zwischen Vertrieb und Investor geschaltet. Insgesamt wird auch durch die künstliche Intelligenz die quantitative Beurteilung der Investmentprodukte verbessert, wenn ausreichend Datenpunkte zu Verfügung stehen. In welchem Bereich man die menschliche Intelligenz im Analyseprozess einsetzen kann? Vorwiegend beim Thema Vertrauen. Aus vielen Gesprächen mit Investoren und Vertrieben habe ich verstanden, dass der Faktor Authentizität gleich Ehrlichkeit ganz oben auf der Werteskale steht. Beim Vertrieb über den Wunsch, Produkte über Menschen in den Markt zu tragen, die als integer gelten und dies durch eine gewisse Unabhängigkeit über viel Jahre bewiesen haben. Und auf Kundeseite durch gewachsene vertrauliche Verhältnisse, bei denen man vom Gegenüber weiß, wofür er steht, wie er denkt und dass die Problemlage des anderen verstanden ist. Solche Verhältnisse baut man nicht kurzfristig auf. Diese Verhältnisse wachsen über Gespräche, die nicht nur Produkte und ein angenehmes Umfeld zum Inhalt haben. Ich würde sogar trennen zwischen dem sogenannten „american way of sales“, bei dem der Vertriebler dem Entscheider bei Kunden gehaltlich deutlich überlegen ist als auch über gewisse Budgets verfügt. Und familiengeführten Vermögen, wo dieses Verhältnis oft umgekehrt ist. Hier gibt der Anleger (Handelsmann) die Spielregeln vor, welche Art von Umgang er pflegen möchte. Eine Beziehung auf Augenhöhe ist aus meiner Sicht eine wesentliche Voraussetzung, damit diese berühmte „win win situation“ entstehen kann. Womit wir wieder bei Bonifazius Kiesewetter gelandet wären, dem Pseudonym von Waldemar Dyhrenfurth. Zum Autor: Jürgen Büschges ist ein erfahrener Finanzexperte mit über drei Jahrzehnten Praxis im institutionellen Asset Management. Neben verschiedenen leitenden Funktionen war er auch Gründungsvorstand der GET Capital AG. Aktuell beschäftigt es sich im Rahmen der JB Convest mit innovativen Ansätzen sowohl im Bereich Asset Management und Gesundheitsmanagement. Foto: Jürgen Büschges FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL

  • Finanzplatz Frankfurt, Innovation, „Deep-Tech Law & Diplomacy“, Resilienz, Wholistic World Innovation Trophy – Markus Hill sprach mit Dieter Brockmeyer (DIPLOMATIC WORLD) über aktuelle Aktivitäten der Akademie in diesen Bereichen,  Buchveröffentlichung sowie über das Institute for Research, Entrepreneurship and Investment, SEI, in Washington D.C. und die indische Global Academy for Law and Technology Education and Research (GALTER). Weitere Themen des Gespräches waren Silicon Valley Europe, Startups, Rhein-Main-Gebiet und „Frankfurt & Zigarre“. Hill: Geben Sie doch bitte ein kurzes Update zu den Aktivitäten Ihres Institutes? Brockmeyer: Es hat sich tatsächlich seit wir das letzte Mal gesprochen haben einiges getan, so habe ich bereits mit der Arbeit am nächsten Buch begonnen. Leider geht es damit nicht so gewohnt schnell voran, da es einfach im Moment so viel anderes zu tun gibt. Wir haben die Akademie gestartet. Den Kurs für angehende Diplomaten zum Einfluss von Deep-Tech auf ihre Arbeit hatten wir schon ganz am Anfang, kurz nach dem Start des Institutes 2019, konzipiert. Es hat dann bis letztes Jahr gedauert die passenden Partner zu finden. Wir machen das jetzt mit dem Institute for Research, Entrepreneurship and Investment, SEI, in Washington D.C. und der indischen Global Academy for Law and Technology Education and Research, kurz GALTER. Der 10 wöchige Onlinekurs mit weltweit bekannten Referenten, den wir erstmalig exklusiv für indische Studenten angeboten haben, haben wir gerade sehr erfolgreich abgeschlossen. Die Partnerschaft mit beiden werden wir, auch mit anderen Projekten, ausbauen und führte bereits zu einer strategischen Allianz mit dem SEI. Seit 1. April bin ich dort im Vorstand für Innovation und den Kontakt zu Europa zuständig, zusätzlich zu meinen Aufgaben in der Diplomatic World Gruppe. Die SEI Gründerin Ingrid Vasiliu-Feltes ist im Gegenzug in den Beraterstab des DWI eingezogen. Ich habe inzwischen auch die nächste Runde der Wholistic World Innovation Trophy gestartet, die in diesem Jahr am 13. Oktober, wieder in Barcelona, vergeben wird. Auch unseren Video Podcast „Today & Tomorrow“ bauen wir weiter aus. Da sollte es in Kürze Neuigkeiten geben. Das sind alles Elemente einer Innovationsplattform, noch mit weiteren Bausteinen, die wir hoffentlich bald vollständig präsentieren können. Bis dahin ist es aber zugegeben noch ein sehr weiter Weg. Dieter Brockmeyer (DIPLOMATIC WORLD) & Markus Hill ( FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN) Hill: Da muss ich jetzt aber nachbohren: Wenn Sie von einer Innovationsplattform sprechen, was dürfen wir darunter verstehen? Brockmeyer: Wir stehen weltweit vor enormen Herausforderungen, die wir in ihrer Auswirkung von den wenigsten bereits erkannt wird. Viele fühlen sich verunsichert, aber die Ursache wird noch immer verdrängt: Der technologische Fortschritt, der immer schneller voranschreitet, dabei unser aller Leben massiv verändert und uns immer weniger Zeit der Anpassung lässt. Das Überfordert uns und wird gesellschaftlich zu immer größeren Verwerfungen führen. Was wir brauchen ist Innovations-Resilienz. Die aufzubauen  wird in den kommenden Jahren immer wichtiger. Von daher ist unser Anliegen mit allen unseren Aktivitäten, Büchern, Podcasts, Preisen, Akademie, zukünftig aber auch Kongressen und anderen Bausteinen, eine integrierte Plattform zu schaffen, auf der Experten weltweit sich austauschen und gemeinsam Lösungen entwickeln, die bei der Bewältigung der Herausforderungen helfen können. Der Arbeitstitel hierfür ist CAMPUS MUNDI, angelehnt an den Titel der deutschen Ausgabe meines letzten Buches. Die Aufgabe ist viel zu groß, als dass das singulär angegangen werden kann. Das geht nur in einer kollektiven Anstrengung. Aber wie gesagt, das ist noch ein sehr weiter Weg! Hill: Wenn Sie von Innovations-Resilienz sprechen, das ist ein schönes Buzzword, aber was verstehen Sie darunter konkret? Brockmeyer: Das ist genau das Thema meines nächsten Buches. Im Grunde war das auch schon das Thema in CAMPUS, ohne dass ich das dort schon so genannt habe. Der Begriff Resilienz ist im Moment sehr populär. Alles wollen resilienter werden, widerstandsfähiger in der Partnerschaft, in der Karriere… Normalerweise steht der Begriff Resilienz neben der Innovation. Wenn ich innovativ bin, in meinem persönlichen Umfeld, dann werde ich im Alltag widerstandsfähiger. Das ich mit Innovation lernen muss umzugehen, das ist den meisten nicht klar. Da klafft eine Lücke, die wir schließen müssen. Hill: Das Konzept der Akademie ist spannend, wie geht es mit dem Thema „Deep-Tech Law & Diplomacy“ weiter? Brockmeyer: Ende März hatten wir die letzte Veranstaltung des ersten Kurses. Bislang ist es alles sehr gut gelaufen und wir, also die Partner in diesem Projekt,  werden uns das alles dann noch Mal im Detail anschauen. Wir haben bereits von außen Interesse signalisiert bekommen uns beim Ausbau zu helfen und planen bereits für Herbst die nächste Runde. Wir werden uns perspektivisch sicherlich auch andere Themen anschauen und Angebote formulieren. Das werden wir voraussichtlich wieder gemeinsam mit Partnern machen. Hill: Es geht also um den Umgang mit technischem Fortschritt? Brockmeyer: Im Wesentlichen ja, aber nicht nur. Wir schauen nach Deep-Tech, also tiefgreifende Technologien, wie das hier übersetzt wird, aber auch darauf wie das implementiert wird. Das heißt, und das sind jetzt nur einzelne Beispiele, wir schauen auf die Blockchain-Technologie, aber nicht nur auf den Bitcoin oder die Auswirkungen auf die Finanzindustrie. Das ist viel breiter, umfassender. Gleiches gilt auch für Künstliche Intelligenz und die Beschleunigungen des Fortschritts, der durch den Quantencomputer unvermeidbar ist. Von daher beschäftigen wir uns auch sehr stark mit der Startup Szene und arbeiten da unter anderem auch mit dem World Business Angel Investment Forum, kurz WBAF, zusammen und werden das zukünftig sicher noch stärker mit internationalen Organisationen vernetzen. Hill: Was bedeutet das alles für die Positionierung ihres Institutes? Brockmeyer: Wir positionieren uns zunächst über die Akademie, aber genauso über die vorhin genannte „Trophy“ oder die Podcasts. Das sind sogenannte Flagship Events, die das Bild des Instituts nach außen prägen. Sie werden wahrgenommen und ich werde immer häufiger angefragt das auf internationalen Kongressen vorzustellen. Wir werden als authentisch und kompetent wahrgenommen. Das war ein langer Weg, der jetzt langsam zu Ergebnissen führt. Das wird sicherlich auch durch die Weltlage unterstützt. Das Thema Diplomatie gewinnt an Bedeutung und wird von vielen inzwischen ganz anders wahrgenommen. Bei aller Verunsicherung, darin liegt auch eine Chance, die wir nutzen wollen. Hill: Sind Sie auch hier in Frankfurt aktiv, was bedeutet die Stadt für Sie? Brockmeyer: Anfang des

  • Ein Franke in Frankfurt, Internationalität, Trends in der Immobilienbranche und der aktuelle REAL ESTATE INVESTMENT DAY am 13.5.2025 – Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Jochen Goetzelmann, Managing Director (Targa Communications GmbH) über die Vorzüge der Mainmetropole und Möglichkeiten zum qualifizierten Gedankenaustausch und Networking im Immobilien-Segment. Infrastruktur, Erneuerbare Energien und Künstliche Intelligenz waren ebenso Thema des Gespräches wie der REAL ESTATE FINANCE DAY im Herbst 2025. Hill: Was gefällt Ihnen an Frankfurt? Goetzelmann: Nach über 20 Jahren in Frankfurt fühlt sich der Franke hier inzwischen ziemlich zuhause. Irgendwann war klar, dass es mich als ehrgeizigen Jungbanker nach Frankfurt verschlagen würde – spätestens, als ich als Zweiter aus der Dresdner Bank-Niederlassung Nürnberg an die Hochschule für Bankwirtschaft durfte. Begeisterung sah damals anders aus. Wenn man aus dem gemütlichen Würzburg kommt, steht Frankfurt mit seinem ersten Eindruck nicht ganz oben auf der Wunschliste. Mein täglicher Weg zur damaligen HfB (heute: Frankfurt School of Finance) führte durch die Kaiserstraße, Mittagessen im Silvertower – nicht gerade die Ecke, die einem die Stadt schmackhaft macht. Junkies, die sich im Hauseingang einen Schuss setzen, kannte ich bis dahin nur aus dem Tatort (von dem ich übrigens kaum eine Folge verpasse – nur um mich dann in 80 Prozent der Fälle zu ärgern, dass ich ihn schlecht fand). Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN) & Jochen Goetzelmann (Targa Communications) – REID 2024 Dass ich doch geblieben bin, lag an einer ziemlich tollen Altbauwohnung in der Morgensternstraße, von der mir ein Kollege vorgeschwärmt hatte – ich wollte sie mir eigentlich gar nicht leisten. Aber die Aussicht, statt zwei Stunden mit Auto und Bahn nur noch 15 Minuten zu Fuß zur Arbeit zu brauchen, war dann doch zu verlockend. Am Anfang habe ich auf die Frage, was mir an Frankfurt gefällt, oft reflexartig die Verkehrsanbindung genannt. Autobahn, Flughafen, alles da. Und klar, die Standardantwort ließ nicht lange auf sich warten: „Aha, das Beste an Frankfurt ist also, dass man schnell wieder wegkommt?“ Fair enough – aber die Anbindung bleibt ein echtes Asset. In unserer Branche hat ja sowieso jeder irgendwann mal was in Frankfurt zu tun, da spart man sich viele Reisen. Was ich heute an der Stadt mag? Sie ist kompakt, international, überraschend grün. Seit ich Pádel spiele, merke ich, wie viele Nationalitäten sich hier tummeln – und wie schnell man neue Leute kennenlernt. Es gibt genug Restaurants, in die ich gerne (und regelmäßig) gehe. Inzwischen wissen auch die meisten Kellner, was ein Weißbier ist. Ich habe hier meine Frau kennengelernt, unser Freundeskreis ist hier oder von hier gut erreichbar. Manchmal wünsche ich mir, Frankfurt läge am Meer – aber davon abgesehen lebe ich gern „im Herzen von Europa“. Hill: Welche Themen bewegen die Immobilienbranche gegenwärtig? Goetzelmann: Was die Immobilienbranche im Moment am stärksten beschäftigt? Ganz klar: geopolitische Unsicherheiten und ihre Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Viele institutionelle Investoren agieren deutlich vorsichtiger, Planungshorizonte werden kürzer, Risikoprämien steigen spürbar. Die Gefahr einer Rückkehr der Inflation, vielleicht sogar einer Stagflation, ist real und wird ernst genommen. Zinsen spielen in diesem Umfeld natürlich eine zentrale Rolle, aber nicht als singuläres Thema. Finanzierungen sind heute schwieriger zu strukturieren, Covenants restriktiver, konservativer. Ohne tragfähige Finanzierung bleibt die Transaktionsdynamik begrenzt. Zusätzlich erschwert die anhaltende Preisdiskrepanz zwischen Verkäufer- und Käufererwartungen den Abschluss vieler Deals. Büroimmobilien stehen weiter unter Druck. Nutzeransprüche ändern sich rasant, und die Nachfrage konzentriert sich zunehmend auf flexible, hochwertige und zukunftsfähige Flächen. Für viele Bestandsobjekte wird es ohne substanzielle Investitionen in Qualität, Lage und ESG-Standards schwer. Parallel dazu sehen wir erste echte Bewegungen hin zu alternativen Nutzungskonzepten: Konversionen, Mischnutzungen, adaptive Re-Use-Strategien. Es entstehen spannende Schnittstellen, insbesondere im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien – etwa bei der Integration von Ladeinfrastruktur, Energieversorgung oder neuen Mobilitätskonzepten in Immobilienprojekte. Ein weiterer massiver Treiber ist der rasante Fortschritt bei Künstlicher Intelligenz. KI bietet enorme Chancen. Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Technologien entwickeln, wird uns alle zwingen, Innovationen nicht nur zu adaptieren, sondern aktiv mitzugestalten. Hill: Mit welchem Thema beschäftigen Sie sich gegenwärtig intensiver? Goetzelmann: Aktuell dreht sich bei mir vieles – eigentlich fast alles – um unsere beiden “Flagship-Konferenzen”: den REAL ESTATE INVESTMENT DAY und den REAL ESTATE FINANCE DAY. Der REFD, wie wir ihn intern nennen, geht dieses Jahr am 13. November in die zwölfte Runde. Für viele in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ist er längst ein fester Termin im Kalender. Einer hat mal gesagt: „Hier führt man an einem Tag mehr relevante Gespräche als an drei Tagen auf der Expo Real.“ Sowas freut uns natürlich riesig – ist aber auch ein ziemlicher Ansporn. Noch ein bisschen näher liegt gerade unser REID, der REAL ESTATE INVESTMENT DAY, am 13. Mai – auch schon zum sechsten Mal. Der Fokus auf europäische Investmentthemen passt perfekt zu unserer DNA als Kommunikationsberatung mit Immobilien-Schwerpunkt. Inhaltlich war’s in diesem Jahr nicht ohne: europäischer Blickwinkel, Investmentthemen, neue Dynamiken – da ist einiges in Bewegung. Umso schöner, dass wir wieder ein starkes Line-up und eine gute Mischung aus bekannten und neuen Gesichtern haben. Und klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – der nächste REID ist schon gesetzt: 19. Mai 2026, wie immer in Frankfurt. Neben Investment, Finance & Management – den Klassikern der Immobilienkommunikation und unserer Konferenzarbeit – beschäftige ich mich zunehmend auch mit denselben Themen im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien. Da ist viel in Bewegung, und das überschneidet sich oft stärker mit Real Estate, als man auf den ersten Blick denkt. Und dann gibt’s da natürlich noch das allgegenwärtige Thema Künstliche Intelligenz. Man kommt ja kaum dran vorbei. Die Einsatzmöglichkeiten im beruflichen Alltag (und auch privat) sind riesig, die Entwicklung rasant, und ich finde es einfach spannend, da mitzudenken, mitzutesten, mitzugestalten. Ob in der Beratung, in der Kreation oder bei der Eventplanung – KI spielt überall rein. INFORMATION ZU REAL ESTATE INVESTMENT DAY (13.5.2025) FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN & FONDSBOUTIQUEN unterstützen auch in diesem Jahr gerne diese Veranstaltung als Netzwerkpartner & Medienpartner. Wir freuen uns auf den Gedankenaustausch in Frankfurt! FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – Kanal: https://www.linkedin.com/company/34604189/admin/dashboard FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – Gruppe: https://www.linkedin.com/groups/8867015 FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL: https://www.linkedin.com/company/28948625/admin/dashboard Foto: Markus

  • Schweiz, Asset Management, Immobilieninvestments und Mumbai. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Ravikant Susarla, Seraina Invest AG, über die Herausforderungen für eine Schweizer Asset Manager, der in die Immobilienentwicklung in Indien investiert. Am besonderen Beispiel von Mumbai als Markt für Luxusimmobilien werden Themen wie Risikomanagement, die Bedeutung von lokaler Vernetzung und Know-how, Wettbewerbsumfeld und „kultureller Fit“ dargestellt. Alle diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der ursprünglichen Konzeption und bei den aktuellen Anlageentscheidungen des Immobilienfonds. Hill: Sie leben als Inder in Deutschland und arbeiten für eine Firma aus der Schweiz, die sich mit Immobilieninvestments in Indien beschäftigt. Womit beschäftigen Sie sich aktuell intensiv?Susarla: Ich bin in Mumbai, Indien, aufgewachsen und habe dort Betriebs- und Volkswirtschaft studiert. In Deutschland habe ich dieses Studium mit einem Master abgeschlossen. In meinem Berufsleben habe ich eng mit Start-up-Projekten in verschiedenen Wirtschaftssektoren zu tun gehabt. Ich denke, das hilft mir, eine breit gefächerte Perspektive auf verschiedene Arten von Geschäftsmodellen zu gewinnen. In den letzten Jahren habe ich mich mit Immobilieninvestitionen befasst. Ich arbeite für einen Schweizer Immobilienfonds, Seraina Invest AG, die in die Entwicklung von hochwertigen Wohn- und Bürogebäuden in Indien investiert. Derzeit konzentrieren wir uns auf Mumbai. Um die mit der Immobilienentwicklung verbundenen Risiken effektiv zu managen, die Qualität der Entwicklung genau zu steuern und uns von der Konkurrenz abzuheben, managen wir den gesamten Lebenszyklus der Investitionen im eigenen Haus. Mit unserer Geschäftsphilosophie „boots-on-the-ground and ears-to-the-market“ bin ich eng mit unseren operativen Tätigkeiten in Mumbai verbunden. Einerseits haben wir ein Büro und ein hochqualifiziertes Entwicklungsteam von 14 Kollegen in Mumbai, andererseits sind wir auch offen für die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern im Inland. Indien ist ein hart umkämpfter Markt mit fähigen lokalen Akteuren. Für einen europäischen Investor ist es nicht einfach, in den indischen Immobilienmarkt einzutreten und ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Wir sind der Meinung, dass wir beides erfolgreich gemanagt haben. Darüber hinaus konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Luxussegment des Marktes, wo wir als Schweizer Immobilienfonds gute Chancen haben, uns einen klaren Vorteil gegenüber den lokalen Anbietern zu verschaffen. Ravikant Susarla, SERAINA INVEST AG Hill: Warum haben Sie sich für Mumbai als Basismarkt entschieden?Susarla: Zunächst einmal ist Indien ein sehr vielfältiges Land; Jede Region und jede Stadt in Indien ist quasi ein Land innerhalb eines Landes. Die Frage, wo man in Indien investieren sollte, ist vergleichbar mit der Frage, wo man in Europa investieren sollte: in welchem Land, in welcher Region und in welcher Stadt? Diese Vielfalt wird von ausländischen Investoren, die in den indischen Markt einsteigen, oft unterschätzt. Außerdem ist das Immobiliengeschäft ein sehr lokales, einheimisches Geschäft. Man muss sich mit den örtlichen Vorschriften und Baunormen auseinandersetzen und die Lebens- und Arbeitsweise, das Sozialleben, die Konsumgewohnheiten, die Wünsche und die Tabus der lokalen Bevölkerung verstehen. Das Verständnis für die Vielfalt und Komplexität Indiens hat uns zu der Entscheidung veranlasst, uns auf eine einzige Stadt zu konzentrieren – eine Stadt, die unseren Erwartungen entspricht und die eine hohe Akzeptanz für unser Design, unsere Entwicklung und unsere professionelle Art der Geschäftsabwicklung aufweist. Als Schweizer Investor war dies der erste Grund, den wir nutzten, um einen „kulturellen Fit“ für unsere Schweizer Marke zu finden. Mumbai ist der größte Wohnungsmarkt in Bezug auf den Wert der verkauften Wohnungen und trägt rund 35% bis 40% zum Gesamtwert der verkauften Wohnungen in Indien bei. Mumbai ist auch das Epizentrum der Ultra-Luxus-Wohnungen. Auf Mumbai entfielen 84% der Ultra-Luxus-Immobilienverkäufe im Jahr 2024. Da der Schwerpunkt des Fonds auf dem Luxussegment liegt, gibt es in Indien für uns keinen besseren Markt als Mumbai. Hill: Was ist das Besondere an der Stadtentwicklung von Mumbai?Susarla: Mumbai ist eine sehr multikulturelle Stadt mit über 21 Mio. Einwohnern. Wenn ich die Bedeutung Mumbais innerhalb Indiens erklären müsste, würde ich die Position Mumbais in Indien wahrscheinlich mit der Rolle Londons, New Yorks, Singapurs oder Dubais in der Welt vergleichen. Im Wesentlichen war die Gesellschaft in Mumbai schon immer offen, gastfreundlich und wirtschaftlich wohlhabend. Es ist das Zentrum der indischen Unternehmenswelt, des Finanzsektors, Bollywoods, eine Hafen- und Flughafenstadt mit Wolkenkratzern und einem großartigen sozialen Leben. Wenn Indien jährlich um 7% wachsen soll, muss Mumbai mindestens doppelt so stark wachsen, und zwar um 15%. Wenn ich die Situation der Stadtentwicklung von Mumbai in einem Wort zusammenfassen kann, dann ist es „Upgrade“ – ein Upgrade von gewaltigen Ausmaßen. Ob es sich nun um eine 70 Mrd. US-Dollar teure Modernisierung der Infrastruktur handelt – U-Bahn-Linien, Hochgeschwindigkeitszugverbindungen, Straßen, Brücken, ein neuer Flughafen, ein neuer Seehafen oder eine Modernisierung des Immobilienmarktes (einschließlich Wohngebäuden, Büros, Einkaufszentren, Unterhaltungszentren) – alles wird modernisiert, um den Ambitionen eines neuen Indiens zu entsprechen. Mit der Ausweitung der administrativen Grenzen der Stadt (unter MMRDA) zu einem größeren „Greater Mumbai“ steht sogar noch eine viel größere Wachstumstory in Aussicht. Wohlstand hat es in Mumbai schon immer gegeben, jetzt aber sind Infrastruktur, Stadtentwicklung und Immobilienentwicklung hochgradig organisiert und professionell. Es gibt eine ungedeckte Nachfrage nach hochwertigen Immobilien aller Art. Im Geschäftsjahr 2024 wuchs das Luxussegment in Mumbai um 17% und war damit das wachstumsstärkste aller indischen Städte. Es gibt eine riesige Nachfrage nach hochwertigen Immobilien aller Art. Diese Nachfrage besteht schon seit Jahrzehnten und stammt aus dem tiefen Wunsch der Einwohner Mumbais, auf internationale Standards „aufzurüsten“. Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN Hill: Welche regulatorischen Regeln sind im Immobiliensegment in Indien von besonderer Bedeutung?Susarla: Es gibt immobilienspezifische Verbraucherschutzmaßnahmen wie das RERA-Gesetz (Real Estate Regulation and Development Act), das großes Vertrauen am Markt geschaffen hat. Projektentwickler müssen Projekte bei RERA registrieren und genaue Angaben zum Projektstatus, zu den Finanzen und zum Zeitplan machen. Eine Reihe von Anlegerschutzgesetzen wie der Insolvency and Bankruptcy Code (IBC) und das Gesetz über Securitization and Reconstruction of Financial Assets and Enforcement of Security Interest Act (SARFAESI) spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherung der legitimen Rechte von Anlegern. Alle diese Maßnahmen zielen gemeinsam darauf ab, das Vertrauen der Anleger in den indischen Immobilienmarkt zu stärken, indem sie Fairness gewährleisten und Risiken minimieren. Hill: Welche kommerziellen Gründe gibt es für die Präsenz auf dem Markt von Mumbai?Susarla: In Bezug auf die Arbeitskultur – Mumbai hat eine großartige Arbeitsethik, die professionell, progressiv und


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