Am 13. September findet in München die Konferenz „Private Wealth Germany Forum“ statt. Der unabhängige Branchenexperte Markus Hill wird dort ein Panel moderieren. Mit Entscheidern von Family Offices und anderen Marktteilnehmern diskutiert er gemeinsam über Trends und Tendenzen in diesem Marktsegment. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit ihm über das Panel und weitere Konferenzinhalte.
IPE Institutional Investment: Welche Themenfelder werden auf der Konferenz „Private Wealth Germany“ angesprochen?
Hill: Die Konferenz richtet sich stark an dem Bereich Private Wealth Management aus. Anbieterseite und Investoren werden hier einige interessante Diskussionen erleben. Die Formate sind Panel-Diskussionen, Roundtables und Präsentationen. Das Format gibt viel Raum und Zeit für Gedankenaustausch und Networking. Zum einen werden dort klassische Produktthemen zur Diskussion gestellt – Smart Beta, Alternative Investments, Real Assets, Fixed Income und mehr, zum anderen werden auch Themen wie Asset Allocation und auch aktuelle und zukünftige Trends im Family Office-Segment diskutiert.
IPE Institutional Investment: Welche Punkte werden konkret bei Ihrem Panel aufgegriffen und diskutiert?
Hill: Ich möchte an dieser Stelle der Diskussion mit den Panelisten in München nicht vorgreifen. Es werden bestimmt aktuelle Studienergebnisse andiskutiert zum Einstieg. Auch die interessanten Entwicklungen auf Single- und Multi Family Office-Seite werden intensiv besprochen werden. Hier können sich interessante Entwicklungen abzeichnen in den Feldern Produkt- und Dienstleistungsangebot. Im Juni hatte ich beim FundForum International in Berlin eine Diskussion mit Family Offices über die Thematik Due Diligence bei liquiden und nicht-liquiden Assets, Club Deals und Impact Investing moderieren können. Die Diskussion in München wird einen anderen Schwerpunkt haben. Wichtig erscheint mir für den Gedankenaustausch hier, dass dieses Segment nicht nur aus Produktanbieterseite betrachtet wird. Das wichtigste ist nun einmal am Schluss der Kunde – die Sicht des Vermögensträgers soll bei unserem Dialog in München auch nicht zu kurz kommen. Family Offices sind Generalunternehmer in Sachen Vertrauen.
IPE Institutional Investment: Gibt es spezielle Punkte im Rahmen der Konferenz bzw. des Panels, die zusätzlich von allgemeinem Interesse sein könnten?
Hill: Es gibt viele Konferenzen mit einer fachlichen Ausrichtung wie in München. Ich möchte an dieser Stelle auch gerne auf den am 14. und 15. September in Hamburg stattfindenden private banking congress hinweisen. Natürlich finden im Laufe dieses Jahres noch einige andere Konferenzen mit ähnlicher Ausrichtung statt. Viele dieser Konferenzen müssen ihre Sponsoren auf Produktanbieterseite finden. Oft müssen hier Kompromisse gemacht werden, die in der Natur der Sache liegen. Ähnlich wie im Medienbereich muss ein Gleichgewicht zwischen Sponsoreninteresse – Steigerung von Visibilität und Unterstützung von Business Development – und dem Interesse der teilnehmenden Investoren gefunden werden. Bei dieser Konferenz finden sich verhältnismäßig wenige Sponsoren. Losgelöst von diesem konkreten Fall fände ich es einmal interessant, wenn dieser Sachverhalt einmal eingehender untersucht würde: Viele oder wenige Sponsoren – besteht ein Einfluss auf die Qualität der Formate und die Akzeptanz von Veranstaltungen bei den Besuchern? Da ich selber häufig auf Konferenzen eingeladen werde, habe ich es oft als sehr angenehm empfunden, wenn fachliche Inhalte im Vordergrund der Diskussion stehen. Gerade bei begrenzter Zeit kann man nur an wenigen, ausgewählten Veranstaltungen teilnehmen – attraktive Formate gewinnen hier die Aufmerksamkeit. Es ist völlig legitim, dass ein Sponsor eine Gegenleistung für die Unterstützung einer Veranstaltung erhält, man kann hier schon fast von Finanzkultur-Sponsoring sprechen. Diejenigen Sponsoren werden viel Freude an dieser kulturellen Mission haben, die hier eine attraktive Balance für Veranstalter und Teilnehmer gewährleisten bieten können. Ich nehme bei Gesprächen mit Sponsoren zunehmend wahr, dass man sich dieses Sachverhalts bewusster wird.
IPE Institutional Investment: Vielen Dank für das Gespräch.
Quelle: www.institutional-investment.de
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