„Der Fetisch des Kunstmarktes ist der Künstlername“ (Walter Benjamin). Verfolgt man die aktuelle Diskussion in den Medien über die Themen Nachhaltigkeit und SRI (Social Responsible Investments) und spricht mit institutionellen Investoren, erkennt man eine große Bandbreite von Pro und Contra in diesem Investmentfeld. Neben den schillernden, oft unklaren Begrifflichkeiten fällt auf, dass durch Marketing und Public Relations die Diskussion durchaus in eine andere Richtung hätte laufen können.
Nachhaltigkeit, Produkte und Performance
Ohne hier auf die Vielfältigkeit der verschiedenen Definitionen einzugehen – institutionelle Anleger sind offen für das Thema Nachhaltigkeit. Irritiert ist man über die immer noch fehlende Antwort auf die von Kritikern oft gestellte Frage: Wollen Sie Nachhaltigkeit oder Performance? DWS, Union Investment, Universal Investment und viele andere Anbieter: Je nach Auswahlprozess, Zeitdauer und Börsenzyklus bewertet, erscheinen die Ergebnisse nicht eindeutig. Selbst großen Sympathisanten dieser „Anlageklasse“ erschwert dieser Sachverhalt die Diskussion bei Anlageentscheidungen in Gremien bei Institutionellen. Kein Produktspezialist will sich nach der Entscheidung für scheinbar „nachhaltige Investmentprodukte“ lange Zeit rechtfertigen müssen. Ob nach Negativ- oder nach Best-in-Class-Strategien ausgewählt wird, die kontroverse Diskussion zwischen „nachhaltigen“ und traditionellen Investmentsansätzen wird Investoren, Consultants und Fachpresse noch lange begleiten.
Marketing, Medien und alternative Perspektiven
Vielleicht betrachtet man traditionelles Investieren als „Brückeninvestment“, oder man bezeichnet die Themen Nachhaltigkeit/SRI als eine Mode. Man kann auch volkswirtschaftlich argumentieren und sagen, neue Investmentmöglichkeiten für den Investor entstehen – der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren. Vielleicht befindet sich der Bereich der nachhaltigen Investments auf gutem Weg: Eine nicht endgültig abgeschlossenen Evaluierung in Kombination mit steigender Popularität und damit einhergehenden sanften Druck auf Produktanbieter und Investoren. Neben Lippenbekenntnissen steht oft auch der Wunsch der Investoren, Gutes bzw. Sinnvolles zu tun. Beides wiederum unbestimmte Kategorien, deren Definition auch den Investoren oft schwerfällt!
Quelle: www.institutional-investment.de
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